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Was soll ich studieren?

Nach dem Abitur zieht es viele Schüler an die Universität. Dabei muss sich jeder die wichtige Frage stellen: Was soll ich studieren? Die Auswahl ist nahezu unbegrenzt, allein in Deutschland gibt fast 20.000 Studiengänge. Keine leichte Entscheidung, denn die Wahl des Studiengangs prägt maßgeblich nicht nur die nächsten Jahre des Studiums, sondern voraussichtlich das gesamte Berufsleben. Doch gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Antwort auf die Frage Was soll ich studieren? zu finden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Studiengang finden, der zu Ihnen passt…


Was soll ich studieren?

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Was soll ich studieren?

In 8 Schritten die richtige Antwort finden auf die Frage Was soll ich studieren? – so geht’s:

  1. Interessen und Stärken finden

    Was interessiert mich? Was liegt mir? Diese beiden Fragen gilt es als Erstes zu beantworten, bevor Sie sich für ein Studienfach entscheiden. Immerhin werden Sie sich während des Studiums und hinterher im Berufsleben noch lang und breit mit Ihrem Fachgebiet beschäftigen müssen.

    Eine gute Grundlage können auch Schulfächer sein, die Ihnen besonders viel Freude gemacht haben, die Ihnen leicht fielen oder in denen Sie sehr gut waren. Sie können Online-Tests zur Studienwahl absolvieren oder um eine Einschätzung von Freunden und Familie bitten. Wo sehen diese Ihre Stärken?

  2. Prioritäten setzen

    Studiengänge unterscheiden sich im Inhalt, aber auch in den eingebauten Zukunftsaussichten. Manche Fächer versprechen ein hohes Einkommen und enormes Prestige, andere kreative Erfüllung und viele Reisen. Was ist Ihnen wichtig? Welche Erwartungen haben Sie an Ihren Beruf?

    Wichtige Parameter sind Geld und Einkommen, gesellschaftliches Ansehen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Work-Life-Balance und Freizeit, Selbstverwirklichung. Oder der Wunsch, anderen Menschen helfen zu können, kreativ arbeiten oder einen technischen Beruf ausüben zu können.

    Auch über den Standort sollten Sie nachdenken. Was, wenn Sie partout in Ihrer Heimat bleiben wollen, diese aber nicht die gewünschten Studien- und Karrierechancen aufbietet? Werden Sie sich über Ihre Prioritäten im (Studien- und Berufs-)Leben klar, bevor Sie eine Wahl treffen.

  3. Berufe durchstöbern

    Nicht jeder Studiengang führt schnurstracks in einen bestimmten Beruf. Wenn Sie etwa BWL oder ein geisteswissenschaftliches Fach studieren, ist Ihr Weg alles andere als vorgegeben.

    Empfehlenswert, wenn Sie zuerst Ihren Wunschberuf oder Ihre möglichen Berufsprofile eruieren, bevor Sie einen Studiengang auswählen. Am besten, der Beruf passt zu Ihren Interessen und Stärken und bietet gleichzeitig eine solide Zukunftsperspektive.

    Dafür müssen Sie wissen, welche Berufe es alles gibt, welche Trendberufe neu entstehen und wie der Arbeitsalltag in diesen Jobs aussieht. Einen guten Überblick über Hunderte Berufe finden Sie bei karrieresprung.de in den Jobprofilen.

  4. Studiengänge recherchieren

    Stöbern Sie durch Verzeichnisse von Studiengängen, lassen Sie sich inspirieren und schauen Sie sich verschiedene Studienpläne an. Alle Studiengänge, die in Deutschland angeboten werden, finden Sie im Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz.

    Surfen Sie auch direkt auf die Webseiten Ihrer favorisierten Hochschulen. Welche Module finden Sie auf Anhieb interessant? Welche Vorlesungen würden Sie gerne besuchen? Was klingt auf der anderen Seite furchtbar langweilig für Sie?

    Überlegen Sie, welcher Studiengang zu Ihrer Leidenschaft passt und wie sich diese später in einen Beruf umsetzen lässt. Je mehr Sie über verschiedene Studiengänge wissen, desto besser können Sie sich am Ende entscheiden.

  5. Format bedenken

    Die Studienoptionen sind extrem vielfältig. Sie haben die Wahl zwischen einem Vollzeit- oder Teilzeit-Studium, einem berufsbegleitenden Studium oder dualen Studium, einem Fern- oder internationalem Studium in englischer Sprache, dem Studium an einer Universität oder einer Fachhochschule. Auch Studieren ohne Abitur ist prinzipiell möglich.

    Zu den wichtigsten Informationen gehören die Zulassungsbeschränkungen in Studiengängen wie Medizin oder Zahnmedizin. Brauchen Sie einen bestimmten Notendurchschnitt? Wird der Studiengang nur an einer bestimmten Universität angeboten? Ihre Entscheidung treffen sollten Sie erst, wenn Sie all Ihre Optionen kennen.

  6. Beraten lassen

    Sie müssen die Frage Was soll ich studieren? nicht vollkommen allein beantworten. Holen Sie Rat bei Eltern, Verwandten, Freunden, Lehrern oder Mitschülern. Gehen Sie auf Studien-, Job- und Karrieremessen. Nutzen Sie Orientierungstests, davon gibt es zahlreiche im Internet.

    Lassen Sie sich beraten, von einem professionellen Berufsberater, von Studienberatungen an Universitäten oder auch im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Bundesagentur für Arbeit. Lesen Sie sich Erfahrungsberichte von Studierenden im Netz durch.

  7. Praxisluft schnuppern

    Viele Hochschulen bieten ein Schnupperstudium oder Probestudium an. Interessierte gewinnen Eindrücke vom Studienalltag und ein Gefühl dafür, ob dieses Studium das richtige für sie ist. Auch Tage der offenen Tür sind vielerorts eine Institution. Für junge Abiturienten ist ein Studienvorbereitungsjahr denkbar.

    Grundsätzlich ratsam sind Praktika, mit denen Sie konkrete Berufe kennenlernen. Vielleicht stellen Sie fest, dass der Job, von dem Sie immer geträumt haben, in Wahrheit todlangweilig ist. Oder aber umgekehrt, dass ein vermeintlich öder Job genau Ihre Vorlieben trifft.

  8. Entscheidung treffen

    Haben Sie alle Informationen gesammelt? Ihre Prioritäten sortiert? Tipps eingeholt? Sehr gut! Lassen Sie sich dennoch Zeit. Die Antwort auf die Frage „Was soll ich studieren?“ will gut überlegt sein.

    Aber selbst wenn Sie mit Ihrer Wahl ins falsche Regal greifen, ist dies kein Grund, in Depressionen zu verfallen. Karrierewege verlaufen heute längst nicht mehr so geradlinig wie früher. Sie haben jederzeit die Chance, umzukehren oder eine andere Richtung einzuschlagen.

    Wenn Sie feststellen, dass Sie in einem Studium gelandet sind, dass nicht Ihren Vorstellungen entspricht, können Sie den Studiengang immer noch wechseln. Im schlimmsten Fall verlieren Sie ein Semester, können sich aber möglicherweise einige der absolvierten Module für den nächsten Studiengang anrechnen lassen.

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Wo gibt es Tests zur Studienwahl?

Im Internet können Sie zahlreiche kostenlose Tests machen, die Ihnen bei bei der Beantwortung der Frage „Welches Studium ist das richtige für mich?“ helfen. Die Idee dahinter ist eigentlich immer gleich: Sie füllen einen Fragebogen aus, der auf Ihre Interessen, Stärken, Vorstellungen und Ziele ausgerichtet ist. Anhand Ihrer Antworten erhalten Sie dann verschiedene Vorschläge über Studiengänge, die zu Ihnen passen sollen. Zusätzlich können Sie sich gleich weitere Informationen zu den jeweiligen Studiengängen anzeigen lassen.

Welche Studienwahltests gibt es?

  • Borakel der Universität Bochum

    Das Borakel ist ein sehr ausführlicher Test, mit dem Sie herausfinden können, was Sie studieren wollen. Insgesamt sollten Sie mindestens 90 Minuten mitbringen, um alle Fragen zu beantworten. Wichtig sind hierbei vor allem Ihre schulischen Vorkenntnisse sowie die Interessen, die Sie für den Studiengang mitbringen.

  • Was studiere ich

    Hinter diesem Test steckt das Kultusministerium Baden-Württembergs. Neben Angaben zu Ihren Interessen müssen Sie hier mehrere Aufgaben zu Ihren Fähigkeiten absolvieren. Neben einer Auswahl möglicher Studiengänge erhalten Sie zusätzlich Berufsfelder, die zu Ihnen passen könnten. Auch für diesen Test müssen Sie mit einem Zeitaufwand von 90 Minuten rechnen.

  • Studium-Interessentest

    Der Studium-Interessentest ist in Kooperation von Zeit Online und der Hochschulrektorenkonferenz entstanden. Insgesamt werden hier sechs verschiedene Interessensgebiete abgefragt, in denen Sie unterschiedlichste Tätigkeiten auf einer Skala von 0 bis 100 bewerten müssen. Nach der Auswertung bekommen Sie ein individuelles Profil und mögliche Studiengänge, die dazu passen.

  • U-Check

    U-Check ist ein Tool der Bundesagentur für Arbeit. Es erstellt ein persönliches Kompetenzprofil. Die studienrelevanten Fähigkeiten, sozialen Kompetenzen, fachlichen und beruflichen Interessen gleicht das Tool mit den hinterlegten Anforderungen der Studienfelder und Ausbildungsberufe ab. U-Check hilft sowohl bei der Frage Was soll ich studieren? als auch bei der Suche nach der richtigen Ausbildung.

  • Xing-Orientierungstest

    Der Orientierungstest des Karrierere-Netzwerks Xing hilft dabei, den eigenen Leidenschaften, Stärken und Zielen auf die Spur zu kommen. Wer ihn absolviert, erhält eine Auswertung und eine Übersicht darüber, ob er oder sie eher in den unternehmerischen, künstlerischen, akademischen, technischen oder sozialen Bereich passt. Der Test dauert ungefähr zehn Minuten.

  • Berufswahltest von Karrierebibel

    Einen kostenlosen Berufswahltest finden Sie bei Karrierebibel. Der Test besteht aus sechs Fragen mit jeweils vier Antwortmöglichkeiten. Er dient zur groben Selbsteinschätzung der eigenen Interessen und Stärken – und dauert kaum mehr als fünf Minuten. Ein guter erster Schritt, um später die Fragen Was soll ich studieren? und Welcher Beruf passt zu mir? zu beantworten.

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Welches Fach soll ich studieren?

Das sind die größten und wichtigsten Studiengebiete:

  • BWL

    Betriebswirtschaft ist das beliebteste Studienfach in Deutschland – bei Männern und Frauen. Es eröffnet einem Laufbahnen in Management, Marketing, Personalwesen, Accounting und Controlling. Auch VWL oder International Management sind populär. Spezialisieren können sich BWLer mit Fächern wie Agrarwirtschaft, Gesundheitswirtschaft oder Medienwirtschaft. Solide Mathekenntnisse sollten Bewerber mitbringen.

  • Geisteswissenschaften

    Die Zeiten, in denen Geisteswissenschaftler als Taxifahrer verspottet wurden, sind (weitgehend) vorbei. Zwar haben Geisteswissenschaftler weiterhin oft Probleme mit dem Berufseinstieg und ein niedrigeres Gehalt. Wer aber einen klaren Karriereplan verfolgt und gleichzeitig flexibel bleibt, hat erstklassige Chancen. Zu den Geisteswissenschaften zählen zum Beispiel Germanistik, Geschichte, Philosophie, Anglistik, Romanistik oder Theologie.

    Welche Fächer gehören zu den Geisteswissenschaften?

  • Informatik

    Ohne Informationstechnologie geht heute gar nichts mehr. Mit einem Informatik-Studium öffnen sich unzählige Türen. Viele Unternehmen suchen Softwareentwickler, IT-Architekten oder IT-Security-Spezialisten. Spezieller wird es mit Fächern wie Game Design, Software Engineering oder Cybersecurity.

  • Ingenieurwissenschaften

    Für Ingenieure wird es auch in Zukunft genügend Arbeit geben. Elektroautos wollen konstruiert, Windräder gebaut und Mars Rover erdacht werden. Dazu braucht es Bauingenieure, Maschinenbauer und Elektrotechniker. Viele neue Studiengänge sind entstanden, die sich mit erneuerbaren Energien auseinandersetzen. Auch Wirtschaftsingenieure haben exzellente Jobperspektiven.

  • Jura

    Rechtswissenschaften studiert, wer Staatsanwalt, Rechtsanwalt, Richter oder Unternehmensjurist – oder auch Politiker werden will. Aber Achtung: Das Jura-Studium gilt als trocken und knüppelhart. Mit Top-Noten winkt eine steile Karriere in einer Großkanzlei. Weniger gut meint es der Arbeitsmarkt mit Juristen, die miese Noten auf dem Abschlusszeugnis stehen haben.

  • Kunst und Kultur

    Menschen mit künstlerischer Ader werden – vielleicht – an einer Kunst- oder Musikhochschule glücklich. Neben den staatlichen gibt es auch zahlreiche private Institutionen, an denen die Sänger, Geiger und Schauspieler von morgen ausgebildet werden. Die kommenden Regisseure oder Drehbuchautoren gehen an eine Filmhochschule.

  • Medizin

    Das Medizinstudium ist Voraussetzung, um als Arzt praktizieren zu können – unabhängig davon, ob man Allgemeinmediziner, Radiologe oder Orthopäde werden will. Der Numerus Clausus hat es allerdings in sich. Ohne eine gute Abiturnote oder eine lange Wartezeit gerät die Zulassung in weite Ferne. Das Gleiche gilt für Zahnmedizin und Tiermedizin.

  • Naturwissenschaften

    Die Naturwissenschaften zählen – neben Informatik – zu den berühmten MINT-Fächern. Dazu gehören Biologen, Chemiker und Physiker, ohne die es keinen Corona-Impfstoff geben würde. Für ganz helle Köpfe gibt es Mathematik. Ein Fachgebiet, das unter dem Radar läuft, aber für die Zukunft unheimlich wichtig ist, sind die Agrarwissenschaften.

  • Psychologie

    Psychologie ist eines der faszinierendsten Fächer – und ein sehr beliebtes. Bewerber müssen logisch denken können und dürfen keine Angst vor Statistik haben. Psychologen arbeiten als Psychotherapeuten, Forensiker, Organisationsberater oder Coaches.

    Was kann ich mit einem Psychologie-Studium machen?

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Warum fällt die Wahl des Studiengangs so schwer?

Einige Abiturienten wissen ganz genau, für welchen Studiengang sie sich einschreiben wollen und können sich damit glücklich schätzen. Viele andere müssen sich zunächst ernsthaft die Frage stellen: Was soll ich studieren? Manch einer sucht nach etwas mit Medien… und andere können sich einen technischen Studiengang… vorstellen. Das alles reicht aber noch lange nicht aus, um einen passenden Studiengang zu finden. Doch warum haben so viele angehende Studenten Schwierigkeiten mit der Frage Was soll ich studieren?

Darum fällt die Antwort auf die Frage Was soll ich studieren? so schwer:

  • Aufschieberitis

    Das Abitur kommt nicht überraschend und auch die Entscheidung, an die Uni zu gehen, steht seit Jahren fest. Trotzdem beschäftigt sich ein großer Teil der angehenden Studenten erst im allerletzten Moment mit der Frage, für welchen Studiengang sie sich entscheiden wollen. Bis zum Schluss wird das Thema immer weiter aufgeschoben oder höchstens halbherzig behandelt. Im schlimmsten Fall so lange, bis die Bewerbungsfristen für die Studiengänge laufen und auf den letzten Drücker eine Wahl getroffen werden muss.

  • Informationsdefizit

    In der Schule wird das Thema Studienwahl zwar in der Regel behandelt, allerdings nur recht kurz. Abiturienten haben das Gefühl, dass ihnen nicht genügend Informationen zur Verfügung gestellt werden, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Gleichzeitig sei aber natürlich auch gesagt, dass hier Eigeninitiative von angehenden Studenten gefragt ist, um selbst die Informationen zu schürfen, die man benötigt, um die Frage nach dem richtigen Studium beantworten.

  • Angst

    Mit der Frage Was soll ich studieren? ist eine große Angst verbunden, die falsche Wahl zu treffen und in einem Studiengang zu landen, der überhaupt nicht den eigenen Erwartungen entspricht. Verstärkt wird diese Angst durch die Befürchtung, das ganze erst zu spät zu merken. So wird der falsche Studiengang möglicherweise zur beruflichen Sackgasse, weil die Optionen fehlen, oder macht langfristig in einem falschen Job unglücklich.

Generell gilt: Machen Sie sich zuerst Gedanken über Ihren Berufswunsch und Ihre Berufswahl. Danach folgt die dazu passende Studienwahl. Viel Erfolg!

Was Soll Ich Studieren Studienwahl Berufswahl Grafik

[Bildnachweis: dotshock by Shutterstock.com]

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