Wie kann ich meine Gehaltsvorstellung formulieren?
Sie können Ihre Gehaltsvorstellungen in der Bewerbung als konkrete Zahl formulieren (Beispiel: 36.780 Euro) oder einen Gehaltsbereich umreißen (Beispiel: 32.700 bis 39.600 Euro) und dadurch generelle Verhandlungsbereitschaft andeuten. Die Gehaltsvorstellungen stehen im Schlusssatz des Anschreibens.
Bewährte Formulierungen, die Sie in Ihrer Bewerbung verwenden können, sind:
Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei 39.820 Euro brutto im Jahr.
Aufgrund meiner Qualifikation und Kenntnisse liegen meine Gehaltsvorstellungen bei 52.450 Euro im Jahr.
Meinen beruflichen Qualifikationen entsprechend empfinde ich ein Gehalt von 42.750 Euro als angemessen.
Ein jährliches Bruttogehalt von 38.840 Euro entspricht meinen Vorstellungen.
Meine Gehaltsvorstellung liegt bei einem Bruttojahresgehalt im Bereich von 48.200 Euro.
Meine Gehaltsvorstellungen liegen zwischen 55.700 und 59.200 Euro pro Jahr. Weitere Details würde ich gerne in einem persönlichen Gespräch klären.
Ich stelle mir ein Gesamteinkommen mit Vergünstigungen und Zuschlägen um die 72.520 Euro vor.
Aufgrund meiner beruflichen Vorbildung stelle ich mir ein Gehalt zwischen 43.480 und 46.120 Euro im Jahr vor.
Bei einer 50-Prozent-Stelle stelle ich mir ein Jahresgehalt von 24.860 Euro brutto vor.
Bei 20 Wochenstunden liegt meine Gehaltsvorstellung bei 20.750 Euro im Jahr.
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Muss ich meine Gehaltsvorstellungen in der Bewerbung nennen?
Wenn das ausschreibende Unternehmen explizit Gehaltsangaben in der Stellenanzeige fordert, sollten Sie diese auch nennen. Die Aufforderung stillschweigend zu übergehen, wäre von allen Alternativen die falscheste Reaktion. Wenn Bewerber auf einen explizit genannten Gehaltswunsch nicht antworten, geben sie letztlich unvollständige Bewerbungsunterlagen ab. Ein klarer Minuspunkt im Bewerbungsschreiben. Und nicht wenige Personaler sortieren solche Bewerbungen tatsächlich sofort aus. Schließlich missachtet der Bewerber eine explizit genannte Erwartung an die Bewerbung. Schreiben Sie daher Ihre Gehaltsvorstellungen in den letzten Satz Ihres Bewerbungsanschreibens.
Was, wenn ich meinen Gehaltswunsch aber nicht nennen will?
Wenn Sie partout keine Gehaltsvorstellungen in der Bewerbung angeben wollen oder können, raten wir, im Anschreiben mindestens zu signalisieren: Ich habe Ihren Wunsch registriert. Zum Beispiel mit Formulierungen wie:
Mein aktuelles Jahresgehalt beträgt 35.000 Euro.
Meine Gehaltsvorstellungen können wir sicher bei einem baldigen persönlichen Kennenlernen klären.
Und wenn in der Stellenanzeige keine Gehaltsangabe verlangt wird?
Dann sollten Sie in Ihrer Bewerbung auch keine Gehaltsvorstellungen formulieren. Die Risiken, vorab ein zu hohes oder unrealistisches Gehalt zu nennen und das Unternehmen dadurch abzuschrecken, überwiegen die Chancen. Auch geben Sie dadurch zu erkennen, dass Ihnen das Gehalt unheimlich wichtig ist, weniger die Aufgaben und Inhalte des Jobs. Das Thema Gehalt können Sie im Vorstellungsgespräch immer noch ansprechen.
Was, wenn es einen Tarifvertrag gibt?
Wenn Sie nach Tarifvertrag bezahlt werden, müssen Sie folgerichtig keine Gehaltsvorstellungen in Ihrer Bewerbung nennen. Gehaltsverhandlungen unterliegen im Öffentlichen Dienst den Tarifparteien, nicht einzelnen Arbeitnehmern. In dem Fall sind die Lohnstufen nicht verhandelbar – aber dafür vorher in einschlägigen Tabellen (zum Beispiel TVöD im öffentlichen Dienst) einsehbar. Dies betrifft zum Beispiel Lehrer, Polizisten oder Richter.
Warum fragen Arbeitgeber nach meinen Gehaltsvorstellungen?
Der Wunsch, die Gehaltsvorstellungen der Kandidaten vorab zu kennen, ist für viele Arbeitgeber wesentlich. Aus diesen beiden Gründen:
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Kosten kalkulieren
Wenn Sie Ihre Gehaltsvorstellungen in der Bewerbung formulieren, kann das Unternehmen direkt einschätzen, ob es Sie sich „leisten kann“. Es kann die Kosten berechnen, die ihm durch sie entstehen würden. Liegen Gehaltswunsch und Zahlungsbereitschaft zu weit auseinander, kann das Unternehmen den Prozess beenden und Sie aussortieren. Dies spart Zeit und Kosten.
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Bewerber einschätzen
Leistungsträger kennen Ihren Wert. Sie wollen sich engagieren, Mehrwert schaffen, aber auch fair bezahlt werden. Naive Bewerber dagegen geben sich schon dadurch zu erkennen, dass Sie keinerlei oder überzogene Vorstellungen davon haben, was sie später mal verdienen können. Wenn Sie realistische Gehaltsvorstellungen formulieren, sieht der Arbeitgeber, dass Sie sich engagiert und gut vorbereitet haben – und dass Sie ein Profi sind.
Muss ich meine Gehaltsvorstellungen brutto oder netto angeben?
Brutto! Gehaltsvorstellungen werden immer als Bruttojahresgehalt angegeben. Welche Abzüge Sie später haben, interessiert den Arbeitgeber nicht, weil das seine Kosten nicht verändert. Außerdem hängen die steuerlichen und sozialversicherungspflichtigen Abzüge von Ihren privaten Verhältnissen ab (verheiratet, Kinder, Steuerklasse…). Das hat mit dem Gehalt – also dem Gegenwert Ihrer Arbeitskraft – erst einmal nichts zu tun.
Wie berechne ich mein Nettogehalt?
Natürlich interessiert die meisten Arbeitnehmer mehr, was unterm Strich – also netto, nach Steuern – auf dem Konto übrig bleibt. Für diesen Fall sollten Sie einen der kostenlosen Brutto-Netto-Rechner nutzen. Damit können Sie sich anhand Ihrer persönlichen Daten anonym ausrechnen lassen, was netto vom brutto bleibt.
Was zählt alles zum Bruttojahresgehalt?
Beim Bruttojahresgehalt zählen Sie alle Gehaltsbestandteile zusammen. Dazu zählen neben Ihrem Grundgehalt auch:
- Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld
- Vermögenswirksame Leistungen
- Bonuszahlungen und Prämien
- Kosten für Fort- und Weiterbildungen
- Sachbezüge, zum Beispiel freie Verpflegung oder Mitarbeiterrabatte
- Geldwerte Vorteile wie Firmenwagen oder Firmenhandy
Wie bekomme ich den Chef dazu meine Weiterbildung zu finanzieren?
Wie viel sollte ich bei den Gehaltsvorstellungen angeben?
Wenn Sie zu hoch pokern, riskieren Sie, als Bewerber vorab vom Unternehmen aussortiert zu werden. Setzen Sie Ihre Gehaltsvorstellung zu niedrig an, verkaufen Sie sich unter Wert und starten mit einem Gehaltsnachteil in den Job, den Sie nur schwer wieder aufholen können. Setzen Sie daher einen realistischen Gehaltswunsch an oder nennen Sie eine Gehaltsspanne, die Ihnen Spielraum in den Verhandlungen lässt. Gehaltsvorstellungen formulieren – das ist ein sehr wichtiger Punkt innerhalb Ihrer Bewerbung.
Wonach richte ich meine Gehaltsvorstellungen aus?
Gehaltsvorstellungen sind veränderlich und von vielen Parametern abhängig. An diesen sollten Sie Ihren Gehaltswunsch ausrichten:
- Beruf (Ärzte verdienen mehr als Altenpfleger)
- Qualifikation (Master-Absolventen können mehr verlangen als Studienabbrecher)
- Berufserfahrung (Routiniers verdienen mehr als Grünschnäbel)
- Angestrebte Position (Führungspositionen mit Personal- oder Budgetverantwortung können höhere Gehälter abrufen)
- Branche (Pharmaunternehmen sind zahlungskräftiger als Gastronomen)
- Region (Süddeutschland schlägt Norddeutschland, Westdeutschland schlägt Ostdeutschland)
- Größe des Arbeitgebers (Konzerne zahlen besser als Kleinbetriebe)
Wie kann ich mich meiner Gehaltsvorstellung nähern?
Bevor Sie Ihre Gehaltsvorstellung formulieren, sollten Sie sich einen Überblick über Ihren Marktwert verschaffen. Dazu stehen Ihnen zahlreiche Gehaltsreports von Internet-Plattformen oder Verbänden zur Verfügung. Fach- und Führungskräfte können sich etwa am jährlichen Stepstone-Gehaltsreport orientieren, Ingenieure am VDI-Gehaltsreport.
Gehälter recherchieren:
Auch Business-Netzwerke bieten Einsicht in die Gehälter einzelner Berufsgruppen und Arbeitgeber. Werfen Sie dafür einen Blick in die Tabellen von Xing oder Linkedin, Kununu oder Glassdoor, um sich Ihrem Marktwert zu nähern. Einen Rundumschlag bietet unsere Schwesterseite Karrieresprung, die in ihren Berufsprofilen und Städteporträts etliche Daten zusammengetragen hat, darunter auch Einstiegs-, Durchschnitts- und Maximalgehälter vieler Berufe.
Netzwerk aktivieren:
Recherchieren Sie darüber hinaus in der Presse nach aktuellen Entwicklungen. Steht Ihr Wunscharbeitgeber wirtschaftlich gut da, sind höhere Gehaltsvorstellungen denkbar als bei einer konjunkturellen Flaute. Zu guter Letzt hilft auch der persönliche Austausch und die Aktivierung Ihres Netzwerks. Erkundigen Sie sich bei Freunden, Bekannten und (Ex-)Kollegen und holen sich Ratschläge ein, welche Gehälter Sie abrufen können.
Wie helfen mir Alumni Netzwerke?
Wie kann ich meine Gehaltsvorstellungen berechnen?
4 Tipps, die Ihnen helfen, Ihre Gehaltsvorstellungen richtig zu berechnen und zu formulieren:
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Krumme Summe
Formulieren Sie Ihre Gehaltsvorstellung als krumme Summe. Schreiben Sie also beispielsweise 46.570 Euro statt 45.000 Euro. Die krumme Summe erzeugt beim Empfänger den Eindruck von Professionalität. Sie deutet darauf hin, dass Sie sich im Detail mit dem Thema auseinandergesetzt und gründlich recherchiert haben und Ihren Marktwert exakt einschätzen können. Aber bitte keine absurd schiefen Summen nennen wie 53.473 Euro, sondern grob runden: 53.480 Euro.
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Aufschlag fordern
Wer den Job wechselt, kann im Normalfall eine Gehaltserhöhung von 5 bis 20 Prozent herausholen. Diese Spanne kann Ihnen als Orientierung bei der Berechnung Ihrer Gehaltsvorstellung dienen. Ein guter Richtwert sind 10 Prozent, die Sie auf Ihr aktuelles Gehalt draufschlagen. Wie viel Sie letztlich fordern, hängt von den Rahmenbedingungen wie Standort, Berufserfahrung und Unternehmensgröße ab.
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Marktwert halten
Umgekehrt sollten Sie sich auf keinen Fall unter Wert verkaufen. Selbst wenn Sie 15 Prozent mehr Gehalt einfordern als Sie in Ihrem letzten Job verdient haben, kann es sich noch immer um eine im Vergleich unterdurchschnittliche Vergütung handeln. Diesen Rückstand aufzuholen ist sehr schwierig. Eine gründliche Vorabrecherche über marktübliche Gehälter ist Geld und Gold wert.
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Ansatz wählen
Sie können Ihre Gehaltsvorstellung als konkrete Summe angeben oder als Gehaltsspanne. Empfehlenswert ist Ersteres, da Sie mit einer einzelnen Summe einen psychologischen Anker setzen und Gehaltswissen suggerieren. Aber: Es besteht in diesem Fall auch keine Möglichkeit mehr, großartig nachzuverhandeln und Ihr Gehalt nach oben zu verschieben. Dies ist eher möglich, wenn Sie eine Gehaltsspanne angeben.
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