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Wie verfasse ich ein Bewerbungsschreiben?

Das Bewerbungsschreiben zählt zu den entscheidenden Dokumenten bei der Jobsuche. Genau hier tun sich jedoch viele Bewerber schwer. Während im Lebenslauf Informationen tabellarisch aufgelistet werden, muss im Bewerbungsschreiben ein überzeugender Text formuliert werden, der nicht nur die wichtigsten Fakten enthält, sondern auch die Motivation und Passion für den Job vermittelt. All das bestenfalls ohne inhaltsleere Floskeln und nichtssagende Ausführungen, die leider in vielen Bewerbungsschreiben zu finden sind. Bewerber stehen deshalb regelmäßig vor der Frage: Wie verfasse ich ein Bewerbungsschreiben, das Personaler überzeugt und die Chancen auf den Job steigert? Hier erfahren Sie alles zu Aufbau, Struktur und Inhalt für Ihr Bewerbungsschreiben…


Wie verfasse ich ein Bewerbungsschreiben?

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Wie baue ich ein Bewerbungsschreiben auf?

Ob Ihr Bewerbungsschreiben beim Unternehmen gut ankommt und den Personaler dazu bewegt, Sie zu einem persönlichen Gespräch einzuladen, hängt in erster Linie vom Inhalt ab. Die richtigen Stärken, große Motivation, passende Vorstellungen und natürlich die benötigten Qualifikationen (und bestenfalls weitere Kompetenzen dazu) bringen in jedem Fall Punkte.

Doch der Inhalt sollte stets in einer passenden Form präsentiert werden. Fast genauso wichtig wie Ihre Formulierungen sind deshalb Aufbau und Struktur Ihres Bewerbungsschreibens. Das dient nicht nur der Übersichtlichkeit, sondern hilft Ihnen beim Verfassen Ihres Bewerbungsschreibens auch als Orientierung. Wenn Sie die Struktur kennen, können Sie diese nach und nach mit passendem und individuellen Inhalt füllen.

Nachfolgend haben wir deshalb den klassischen Aufbau für Ihr Bewerbungsschreiben aufgelistet:

  • Absender und Empfänger

    Der Briefkopf im Bewerbungsschreiben ist für die Daten von Absender (also Ihnen) und dem Empfänger (also dem Unternehmen) reserviert. Zu Ihren Kontaktdaten gehören in jedem Fall Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Für den Empfänger sollten Sie den Namen der Firma, den Namen des Ansprechpartners sowie die Adresse angeben.

    Dabei handelt es sich um eine Formalität, doch sollten Sie trotzdem sehr sorgfältig sein. Ein falsch geschriebener Firmenname oder eine falsche Schreibweise beim Namen des Personalers macht von Anfang an einen schlechten Eindruck.

  • Datum

    Eine weitere Formalität ist das Datum, das im Bewerbungsschreiben die rechts Seite des Briefkopfes ziert. Setzen Sie dabei das Datum, an dem Sie Ihr Bewerbungsschreiben verschicken. Für welche Form Sie sich entscheiden, ist letztlich Geschmackssache: Sowohl die Variante TT.MM.JJJJ (beispielsweise 01.09.2020) als auch die ausgeschriebene Alternative (1. September 2020) erfüllen ihren Zweck.

    Wichtig ist vor allem, dass es sich um ein aktuelles und korrektes Datum handelt. Immer wieder machen Bewerber den Fehler, ein Bewerbungsschreiben erneut zu verwenden oder umzuformulieren – und dabei vergessen sie, das Datum anzupassen. So etwas merken Personaler sofort und sortieren das Schreiben aus.

  • Betreffzeile

    Der Betreff ist sozusagen die Überschrift im Bewerbungsanschreiben und ist meist der Blickfang, den der Leser zuerst sieht. Entsprechend wichtig ist es, dass diese alle relevanten Informationen enthält und auf den Punkt bringt, worum es in Ihrem Schreiben geht.

    Eine einfache und klassische Betreffzeile lautet beispielsweise Bewerbung als Account Manager. Ergänzen können Sie den Betreff durch die Kennziffer oder Referenznummer, die oftmals in der Stellenanzeige genannt wird. So lautet eine einfache Betreffzeile Bewerbung als Account Manager; Kennziffer 2020/123.

    Zu beachten sind bei der Betreffzeile zwei wichtige Regeln: Das Wort Betreff hat am Anfang der Zeile nichts zu suchen! Der Leser weiß, dass es sich um den Betreff handelt, sie müssen dies nicht noch einmal ankündigen. Zudem sollte der Betreff auf eine Zeile begrenzt werden. Wenn das nicht ausreicht, können Sie eine zweite, sogenannte Bezugszeile ergänzen. Diese wird in kleinerer Schriftform eingefügt und erweitert den Betreff, beispielsweise so:

    Bewerbung als Controller; Kennziffer 2020/987
    Ihre Stellenanzeige in der Controlling-Zeitung am 23. März 2020

  • Anrede

    Es sind nur wenige Worte im Bewerbungsschreiben, doch auch bei der Anrede gibt es etwas zu beachten. Der Klassiker lautet hier zwar Sehr geehrte Damen und Herren, doch ist es nicht die beste Option. Einen deutlich besseren Eindruck macht Ihr Bewerbungsschreiben, wenn Sie den Ansprechpartner im Unternehmen direkt adressieren, also etwa Sehr geehrte Frau Müller oder Sehr geehrter Herr Konrad.

    Oft ist der Name bereits in der Stellenanzeige erwähnt, falls nicht können Sie sich beim Unternehmen telefonisch erkundigen. Eine persönliche Anrede zeigt, dass Sie sich Mühe gemacht habe und dass es sich um ein individuelles Bewerbungsanschreiben für genau diese Stelle handelt.

  • Einleitungssatz

    Mit dem Einleitungssatz beginnt das eigentliche Bewerbungsschreiben. In der Regel ist dieser Satz nur wenige Zeilen lang, doch sollten Sie die Wirkung nicht unterschätzen. Bereits mit dem ersten Satz kann eine Menge schief gehen und der Eindruck des Bewerbungsschreibens negativ ausfallen.

    Am Anfang sollten Sie sich die Aufmerksamkeit des HR Managers sichern und für Interesse sorgen. Mit einem langweiligen hiermit bewerbe ich mich… gelingt das nicht. Außerdem hat der Betreff bereits klar gemacht, dass es sich um ein Bewerbungsschreiben handelt.

  • Hauptteil

    Wie der Name bereits verrät ist dies der größte und wichtigste Teil im Bewerbungsschreiben. Im Hauptteil gehen Sie darauf ein, was Sie auszeichnet, was Sie mitbringen und wo Ihre Stärken liegen. Ihre Soft Skills, Erfahrungen und Erfolge stehen dabei im Mittelpunkt.

    Aber Vorsicht: Der Hauptteil ist nicht dafür da, um die Stationen Ihres Lebenslaufs noch einmal aufzuzählen. Diesen hat der Personaler bereits gelesen und möchte nun Neues und Weiterführendes erfahren. Besser ist es, Ihre Stärken mit konkreten Beispielen und bisherigen Leistungen zu verdeutlichen.

  • Unternehmensbezug

    Ihr Bewerbungsschreiben muss eine wichtige Frage beantworten: Warum sollte das Unternehmen genau Sie für die freie Position einstellen? Um das zu beantworten, sollten Sie darauf eingehen, welchen Nutzen Sie für den Arbeitgeber bringen und wie Sie mit Ihren Leistungen zum Unternehmenserfolg beitragen können.

    Statt möglichst alle Stärken aufzuzählen, sollten Sie sich auf einige Punkte konzentrieren und darauf eingehen, wie Sie diese in den Arbeitsalltag, für Herausforderungen und Projekte übertragen wollen. Auch hier punkten Sie mit Beispielen, was Sie bereits geschafft haben und einer zugehörigen Überleitung, wie das neue Unternehmen davon profitieren wird.

  • Abschluss

    Als letzter Satz im Bewerbungsschreiben empfiehlt sich ein kurzer, positiver Abschluss, in dem Sie einen Call-to-Action einbauen. Heißt: Gehen Sie darauf ein, dass Sie sich auf das Vorstellungsgespräch freuen oder dass Sie sich bei weiteren Fragen auf ein Telefonat mit dem Personaler freuen.

    Dabei gilt: Benutzen Sie KEINEN Konjunktiv im Abschluss. ein Ich würde mich freuen, wenn… oder auch Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich einladen… klingt nicht selbstbewusst und kompetent.

  • Gruß und Unterschrift

    Ganz am Ende Ihres Bewerbungsschreibens findet sich eine kurze Grußformel. Bei einem simplen Mit freundlichen Grüßen können Sie nichts verkehrt machen. Sie können aber auch ein wenig davon abweichen und etwas ergänzen, beispielsweise Mit freundlichen Grüßen nach Köln, wenn Sie das Bewerbungsschreiben an einen Empfänger in Köln verschicken.

    Wichtig ist zudem Ihre handschriftliche Unterschrift auf dem Bewerbungsschreiben. Damit bestätigen Sie, dass die gemachten Angaben der Wahrheit entsprechen.

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Wie formuliere ich ein gutes Bewerbungsschreiben?

Neben dem Aufbau haben Kandidaten vor allem ein Problem bei den richtigen Formulierungen. Der Inhalt soll bestmöglich präsentiert werden, um zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden und am Ende den Arbeitsvertrag zu unterschreiben.

Die gute Nachricht lautet: Passende und überzeugende Formulierungen für ein Bewerbungsschreiben sind keine Raketenwissenschaft. Noch besser gelingt es, wenn Sie sich ein wenig vorbereiten. Machen Sie sich ein paar Notizen und beantworten Sie vorab einige wichtige Fragen: Warum wollen Sie genau bei diesem Unternehmen arbeiten? Welche Ihrer Stärken sind für den Arbeitgeber besonders wertvoll? Was macht Sie zur Bestbesetzung für die Position? Wie passt Ihre Arbeitsweise zum Unternehmen?

Jetzt haben Sie bereits einen Inhalt, den Sie für das Bewerbungsschreiben formulieren können. Die folgenden Beispiele zeigen Ihnen, wie das aussehen kann:

  • Formulierungen für den Einleitungssatz

    als ich Ihre Stellenanzeige gesehen habe, wusste ich sofort: Das passt perfekt! Die Herausforderungen und gleichzeitigen Möglichkeiten in Ihrem Unternehmen sind genau, wonach ich gesucht habe.

    seit mehreren Jahren lege ich meinen beruflichen Fokus auf ___________ und sehe in Ihrer Stellenanzeige die Möglichkeit, meine Leidenschaft für das Thema in Ihrem Unternehmen einzubringen.

    nach fast zehn Jahren Berufserfahrung im Gebiet _________ suche ich neue Herausforderungen und die Chance, mein Wissen und meine Erfahrungen gewinnbringend einzusetzen.

  • Formulierungen für den Hauptteil

    Bei einem Projekt zum Thema ________ konnte ich meine Flexibilität und Problemlösungskompetenz nutzen. Durch schnelles Umdenken und das Entwickeln einer neuen Idee konnten wir innerhalb von einer Woche das gewünschte Ergebnis erzielen, die Deadline einhalten und den Kunden als langfristigen Partner gewinnen.

    Eine meiner großen Stärken ist analytisches Denken und das Erkennen von Verbesserungspotenzial. So konnte ich bei meinem letzten Arbeitgeber die Prozesse im Bereich ______ optimieren, wodurch die Produktionskosten um 33 Prozent reduziert werden konnten.

    Meine Organisationsfähigkeit konnte ich in einem sechsmonatigen Projekt unter Beweis stellen. Hier trug ich die Verantwortung für _____. Dabei organisierte ich die Zusammenarbeit von 22 Teammitgliedern. Um den Überblick zu behalten, nutzte ich ______ und führte regelmäßige Besprechungen ein, um den Fortschritt zu kontrollieren und alle Beteiligten auf einen Wissensstand zu bringen.

  • Formulierungen für den Unternehmensbezug

    Bereits in der Vergangenheit konnte ich Kosten einsparen und die Arbeitsabläufe effizienter gestalten. Dies möchte ich auch in Ihrem Unternehmen fortführen, um ______.

    In Ihrer täglichen Arbeit ist die Kundenzufriedenheit von größter Bedeutung. Genau hier möchte ich einsetzen und gleich mehrere Ideen umsetzen, um Kunden langfristig an das Unternehmen zu binden. Eine meiner Ideen ist _________.

    Innovationen und kreative Ansätze waren schon immer ein wichtiger Teil meiner Arbeit. So erstellte ich eine völlig neue Produktpalette und konnte den Umsatz meiner Abteilung um 28 Prozent steigern. Auch für Ihr Unternehmen habe ich bereits eine innovative Idee, wie wir gemeinsam __________.

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Welche Fehler sollte ich vermeiden?

Im Bewerbungsschreiben möchte niemand etwas falsch machen. Zu schnell ist die Chance auf den neuen Job vertan. Die Konkurrenz schläft nicht, wer einen Fehler macht, schießt sich damit in der Regel selbst ins Aus.

Damit Ihr Bewerbungsschreiben die bestmöglichen Chancen hat, zeigen wir abschließend, welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten:

  • Rechtschreibung und Flüchtigkeitsfehler

    Fehler sind menschlich, doch gerade im Bewerbungsschreiben sollten Sie größten Wert darauf legen, Rechtschreibfehler zu vermeiden. Lesen Sie das Schreiben mehrfach Korrektur und fragen Sie zudem Freunde, Partner oder Familie, ob diese auch noch einmal einen Blick darauf werfen. Ihr Bewerbungsschreiben wird wie eine erste Arbeitsprobe bewertet. Jeder Fehler weckt Zweifel an Ihrer Kompetenz und Sorgfalt.

  • Langweilige Wiederholungen

    Ganz wichtig: Das Bewerbungsschreiben ist kein ausformulierter Lebenslauf. Leider erstellen viele Bewerber aber genau das. Es werden stumpf die Stationen aus dem Lebenslauf noch einmal aufgezählt, dieselben Erfahrungen noch einmal geschildert und Qualifikationen wiederholt. Für Personaler liefert ein solches Bewerbungsschreiben überhaupt keine zusätzlichen Informationen und ist völlig nutzlos.

  • Phrasen und Floskeln

    Einige Bewerbungsschreiben lesen sich wie eine Aneinanderreihung der bekanntesten Floskeln. Ich bin teamfähig, belastbar und motiviert… Das ist gut gemeint, aber zum einen langweilig und zum anderen vollkommen inhaltsleer. Jeder kann sich selbst mit den tollsten Begriffen schmücken – greifbar werden diese erst durch konkrete Beispiele und klare Leistungen, die durch diese Eigenschaften erbracht wurden.

[Bildnachweis: stockfour by Shutterstock.com]

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