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Was tun, wenn mich der Job krank macht?

Wenn Sie der Job krank macht, dann ist es höchste Eisenbahn: Sie müssen etwas unternehmen. Typische Symptome können sein, dass Sie sich oft kraftlos und unmotiviert fühlen und schon montags an Freitag denken. Wenn Sie sich im Job krank und unglücklich fühlen, ist die Kündigung und ein Jobwechsel die ultimative Lösung. Aber es ist nicht die einzige Lösung…


Was tun, wenn mich der Job krank macht?

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Der Job macht mich krank: Was jetzt?

Finden Sie zunächst heraus, WARUM Ihr Job Sie krank macht. Wenn Sie den oder die Auslöser für Ihre Krankheitssymptome ausschalten, können Sie Ihren Beruf weiter ausüben. Wenn das nicht möglich ist, bemühen Sie sich um eine Versetzung oder Umschulung. Hilft alles nichts und Ihre Arbeit macht Sie einfach nur krank oder unglücklich, dann suchen Sie sich einen neuen Job und kündigen Sie Ihren alten.

Vor der Kündigung sollte aber in jedem Fall die Problemerörterung stehen. Wichtig ist es, die Ursache zu identifizieren. Diese Fragen können Ihnen dabei helfen:

  • Ist es wirklich der Job, der mich krank oder unglücklich macht?
  • Woran liegt es genau, dass mein Job mich krank macht?
  • Wie ließe sich daran etwas ändern?

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Soll ich kündigen, wenn der Job mich krank macht?

Sie sollten Ihren Job kündigen, wenn sich Ihre Symptome und Beschwerden anderweitig nicht aus der Welt schaffen lassen. Ein

  • klärendes Gespräch mit Chef und Kollegen
  • der Umzug in ein anderes Büro
  • die Versetzung an einen anderen Standort oder
  • die Übernahme neuer Aufgaben oder Kunden

können bereits die Lösung sein, damit Sie wieder mehr Zufriedenheit im Beruf gewinnen. Wenn Sie Ihren Job definitiv wechseln wollen, dann suchen Sie sich erst eine neue Stelle, bevor Sie kündigen, um hinterher nicht ganz ohne Arbeitsplatz dazustehen.

Manchmal gibt es eine ganz konkrete Ursache, die man aktiv angehen kann. Dies gilt sowohl für physische als auch für psychische Beschwerden.

Beispiel: Unter Bäckern ist die Mehlstauballergie sehr verbreitet. Nur wer es vermeidet, mit dem Mehl in Berührung zu kommen, kann eine allergische Reaktion vermeiden. Darum wird in den Backstuben vermehrt mit staubarmem Trennmehl experimentiert. Dadurch soll verhindert werden, dass der Mehlstaub überhaupt eingeatmet wird und so Allergien auslöst. Dadurch könnte Ihr Problem schon gelöst sein.

Anderes Beispiel: Sie kommen mit einem bestimmten Kollegen überhaupt nicht klar. Allein schon wegen dieses Kollegen ist der Arbeitstag ein Horror für Sie. Die atmosphärische Spannungen könnten möglicherweise gelindert werden, indem sie beide räumlich stärker voneinander getrennt oder neuen Teams zugeordnet werden.

Ist aber ein besonders schwerwiegender Grund dafür verantwortlich, dass die Arbeit Sie herunterzieht, oder es kommen mehrere Gründe zusammen, dann könnte es sehr schwierig sein, sie allesamt zu beseitigen. In diesem Fall sollten Sie tatsächlich über einen Arbeitsplatz- und Arbeitgeberwechsel nachdenken.

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Was können Gründe dafür sein, dass mich der Job krank macht?

Der Job macht Sie krank? Gut möglich. Dahinter können ganz unterschiedliche Gründe stecken, zum Beispiel:

  • Stress

    Es gibt viele Arten von Stress. Ein Grundpegel an Stress ist in den meisten Jobs immer vorhanden. Positiver Stress kann sogar beflügeln. Nimmt der Stress aber Überhand und ist auf Dauer zu intensiv, dann kann er krank machen. Auch modernes Work-Life-Blending und der Druck, ständig erreichbar sein zu müssen, können übermäßigen Stress auslösen. Ein Lösungsansatz wäre, das zeitliche Pensum zu reduzieren, Überstunden zu vermeiden und abzubauen oder Abend- und Nachtschichten zu verringern oder zu tauschen.

  • Berufswahl

    Psychologen weisen darauf hin, dass ein Beruf, der nicht den eigenen Fähigkeiten entspricht, krank macht. Er kann zu Frustrationen, Über- und Unterforderung führen. Ein introvertierter Mensch, der den ganzen Tag Staubsauger an der Haustür verkaufen oder ein geselliger Typ, der von morgens bis abends Zahlen in Excel-Sheets einpflegen muss – dies sind keine perfekten Kombinationen. Die Berufsauswahl ist eine der wichtigsten Stellschrauben, an denen Sie drehen müssen, damit der Job Sie nicht krank macht.

  • Mobbing

    Mobbing am Arbeitsplatz ist ein weit verbreitetes Phänomen. Es geht los bei vermeintlich flapsigen Kommentaren und geht hin bis zu Beleidigungen und Demütigungen im Büro. Wer regelmäßig gemobbt wird, den kann auch der eigentliche Arbeitsinhalt kaum noch erfüllen. Das macht krank. In extremen Fällen können – und sollten – Sie rechtliche Schritte einleiten.

  • Arbeitgeber

    Der Arbeitgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet, Vorkehrungen zum Schutze von Leben und Gesundheit seiner Arbeitnehmer zu treffen. Er muss zum Beispiel Schutzkleidung bereitstellen, Ruhepausen gewährleisten oder sicherstellen, dass am Arbeitsplatz nicht geraucht wird. Kommt er seiner Fürsorgepflicht nicht nach, steigt das Gesundheitsrisiko für die Mitarbeiter – und damit die Gefahr, körperlich und psychisch krank zu werden.

  • Kriminalität

    In einem Unternehmen können Sie Opfer oder Mitwisser krimineller Machenschaften werden. Steuerhinterziehung oder Sozialbetrug, Schwarzarbeit oder Geldwäsche. Delikte, die Sie nicht zwingend zu verantworten haben, von denen Sie aber wissen und die Sie belasten. Je mehr Sie sich hineinziehen lassen, desto schlimmer wird es – auch für Ihre seelische Gesundheit. Sie könnten mit den Behörden reinen Tisch machen oder Whistleblower werden.

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Woran erkenne ich, dass mich der Job unglücklich macht?

Je öfter Sie den folgenden Aussagen zustimmen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Job Sie krank, depressiv, unzufrieden oder unglücklich macht.

  • Sie sind ständig und über einen langen Zeitraum überfordert.
  • Zwischen den Kollegen herrscht ständig Streit.
  • Es fehlen generell Anerkennung und Wertschätzung im Betrieb.
  • Kommunikation findet so gut wie gar nicht statt.
  • Das Arbeitsklima ist rau.
  • Sie werden für Ihre Arbeit nur noch kritisiert.
  • Sie fühlen sich unfair behandelt.
  • Sie fühlen sich ausgegrenzt und isoliert.
  • Ihnen ist immer mehr gleichgültig.
  • Sie schauen während der Arbeit ständig auf die Uhr zählen die Stunden bis zum Feierabend hinunter.
  • Innerlich haben Sie schon gekündigt.
  • Sie kommen morgens nur schwer aus dem Bett und möchten lieber zuhause bleiben.
  • Sie schlafen schlecht.
  • Die Arbeit belastet Sie auch nach Feierabend noch.
  • Beim Gedanken an den nächsten Tag wird Ihnen schlecht.
  • Sie haben kaum noch Freizeit.
  • Sie sehnen sich bereits Dienstags nach dem Wochenende.
  • Sie hassen Montage und Sonntage.
  • Sie suchen nach Ausreden, um zuhause bleiben zu können.
  • Sie haben häufiger Probleme mit dem Magen.
  • Sie freuen sich über eine Erkältung, weil Sie dann zuhause bleiben können.

Was kann ich noch tun, wenn mich der Job krank macht?

Es gibt viele unterschiedliche Konstellationen und Gründe, warum der Beruf Sie krank machen könnte. Davon hängt auch ab, wie Sie das Problem am besten angehen. Hier sind einige potenzielle Herangehensweisen, damit Sie wieder glücklich im Job werden:

  1. Arbeitszeit reduzieren

    Der Umstieg auf eine halbe oder eine Dreiviertelstelle kann eine Möglichkeit sein, wenn Ihr Job Sie wegen Überlastung oder Überforderung krank macht – und wenn Sie es sich finanziell leisten können. Suchen Sie in diesem Fall das Gespräch mit Ihrem Chef. Eine sofortige Kündigung ist nicht unbedingt ratsam. Immerhin hat Ihr Arbeitgeber ein Interesse an fitten und leistungsfähigen Mitarbeitern und kommt Ihnen hoffentlich entgegen.

  2. Pausen einlegen

    Pausen durcharbeiten – das klingt effektiv, ist aber kontraproduktiv. Körper und Seele benötigen Ruhepausen. Gewöhnen Sie sich an, während der Arbeitszeit regelmäßig Pausen einzulegen, um fit und ausgeruht in die nächste Etappe zu gehen. So sind Sie ausgeglichener und fühlen sich besser.

  3. Equipment anschaffen

    Bestimmte Krankheitssymptome lassen sich leicht lokalisieren. Rückenschmerzen etwa liegen mit großer Wahrscheinlichkeit an einer falschen Sitzhaltung – oder generell an zu langem Sitzen. Schaffen Sie sich ein Stehpult an, stehen und gehen Sie häufiger, um die Beschwerden zu lindern. Dadurch können Sie den einen spezifischen Grund, der Sie krank macht, ausschalten.

  4. Zuhause arbeiten

    Durch das Home Office vermeiden Sie lange Anfahrtswege, gehen missliebigen Kollegen aus dem Weg und reduzieren Stress. Das kann viel ausmachen. Bitten Sie Ihren Chef darum, wenigstens einen oder zwei Tage pro Woche im Heimbüro arbeiten zu dürfen.

  5. Erwartungen reduzieren

    Ja, es klingt unambitioniert. Aber manchmal ist es sinnvoll, die eigenen Erwartungen zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen. Vielleicht ist Ihr Job einfach nur ein Broterwerb, bei dem sie Zeit und Arbeitseinsatz gegen Geld tauschen – ganz ohne Spektakel, Sinnstiftung oder Weltverbesserung. Kein Job bringt jeden Tag Fun und Freude. Diese Erkenntnis muss keine schlechte sein.

Wie gehe ich damit um, dass die Arbeit mich krank macht?

Wenn der Job physisch wie psychisch krank macht, der Chef jede Atmosphäre vergiftet, die Kollegen mobben und es keine andere Lösung gibt, müssen Sie das nicht ertragen: Kündigen Sie! Das Einkommen mag wichtig sein – die Gesundheit aber ist wichtiger.

Vor allem aber: Geben Sie sich keine Schuld. Wer durch die Arbeit krank wird, gibt sich dafür häufig selbst die Schuld. Motto: Ich war einfach nicht gut genug… Blödsinn! Das ist eine gefährliche und auch falsche Einstellung, die schnell zu Selbstzweifeln führen kann.

Macht die Arbeit Sie krank, ist dies kein Zeichen von Schwäche und auch kein Versagen. Gerade dieses (falsche) Pflichtgefühl und Angst vor der Meinung anderer lässt Menschen so lange durchhalten, bis nichts mehr geht. Endstation Burnout oder Depression.

Zwar gibt es in jedem Beruf gelegentliche Phasen, in denen einem die Arbeit schwer fällt. Stress und Druck wirken sich negativ auf unsere Laune und Vitalität aus. Solche Zeiten gehen aber irgendwann auch wieder vorbei. Das muss nicht gleich ein Indiz für einen krankmachenden Arbeitsplatz sein. Problematisch werden sie, wenn der Zustand chronisch wird.

Lassen Sie es bitte nie soweit kommen. Die eigene Gesundheit sollte stets die höchste Priorität bekommen. Wie schon Schopenhauer sagte:

Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.

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