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Wie kann ich Nein sagen zum Chef?

„Nein.“ Das ist ein vollständiger Satz. Er braucht weder eine Begründung noch eine Rechtfertigung. Auch wenn es manchmal schwer fällt: Im Job muss man zuweilen Nein sagen und Grenzen setzen – gegenüber Kunden, gegenüber Kollegen und auch gegenüber dem Chef. Wer das nicht tut, zahlt mitunter einen hohen Preis: Sie sind überlastet, verzetteln sich, machen mehr Fehler – und bekommen obendrein weniger Respekt. Der allzu bereitwillige Nette ist eben doch manchmal auch der Dumme. So können Sie richtig Nein sagen zum Chef…


Wie kann ich Nein sagen zum Chef?

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Warum ist es so schwer, zum Chef Nein zu sagen?

Wer einer Aufforderung nicht nachkommt, gilt schnell als faul oder unkollegial. Arbeitsverweigerung ist sogar ein Grund für eine Abmahnung – im Extrem für eine Kündigung. Aus diesen Gedanken heraus entwickeln viele eine regelrechte Angst davor, Nein zu sagen. Also wird fleißig „Ja und Amen“ gesagt. Auch dann noch, wenn die eigenen Kapazitäten längst an ihre Grenzen stoßen. Ein Fehler, mit dem Sie sich selbst nur noch mehr Probleme schaffen.

Zugegeben, es ist nicht leicht, dem Chef Grenzen zu setzen.

Und zur Willkür raten wir definitiv nicht. Die Mission verlangt durchaus Fingerspitzengefühl. Aber es ist auch keine Mission Impossible. Ein „Nein“ im Job ist mehr als nur Selbstschutz: Sie erhalten so Ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit zurück. Wer physisch und emotional immer nur die Belange der anderen erfüllt, brennt unweigerlich aus – und ist dann keinem mehr eine Hilfe. Insofern ist es sogar zutiefst vorausschauend und strategisch, Nein sagen zu können.

Zudem kann ein vorschnelles Ja auch schlicht die falsche Sache unterstützen.

Das wäre dann auch noch unproduktiv und ineffizient. Die Kunst, gegenüber dem Chef Nein zu sagen, besteht vor allem darin, es nicht wie Insubordination aussehen zu lassen. Selbstbewusstes Auftreten und gute Argumente sind noch kein Freibrief für einen Affront.

Dem eigenen Chef einen Korb zu geben, ist heikles Terrain. Erst recht, wenn der gerade schlecht auf einen zu sprechen ist, miese Laune hat oder Entlassungen drohen. Ein achtungsvoller Ton, gepaart mit einer subtilen Ausweichstrategie ist hier essenziell. Oder anders formuliert: Die richtige Antwort gegenüber dem Chef beginnt im Kern immer mit der Phrase: „Ja, aber…“

Warum sollte ich Nein sagen?

Zum Chef Nein sagen – das sollten Sie wenigstens hin und wieder unbedingt tun. Aus diesen 4 Gründen:

  1. Respekt
    Ja-Sager werden ausgenutzt. Respekt erarbeiten Sie sich nur, wenn Sie den Kollegen – und auch Ihrem Chef – hin und wieder Grenzen aufzeigen und Nein sagen.
  2. Karriere
    Durchsetzungskraft gilt als Charakterzug von Führungspersönlichkeiten. Wer sich traut, Nein zum Chef zu sagen, demonstriert sie eindrucksvoll.
  3. Überforderung
    Wenn Sie jede Aufgabe übernehmen, dann bringen Sie sich selbst in die Bredouille. Ihr Terminkalender wird immer voller, ihre To-do-Liste immer länger, ihr Energiepegel immer niedriger. Die Folge: Sie sind irgendwann überfordert und liefern schlechtere Leistungen ab.
  4. Egoismus
    Nein sagen – das ist manchmal auch einfach auf puren Egoismus zurückzuführen. Sie wollen etwas nicht machen, weil sie keine Zeit oder keine Lust dazu haben. Fertig, Punkt, Aus. Das nicht keineswegs immer nur schlecht. Manchmal darf man auch in erster Linie an sich selbst denken – vor allem dann, wenn man sich sonst meist hilfsbereit und solidarisch verhält. (Achtung: Das Weisungsrecht Ihres Chefs müsse Sie aber schon befolgen, dazu gleich mehr).

Lesetipp: Ich habe Mist gebaut. Wie sage ich das dem Chef?
vgwort

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Darf ich Nein sagen zum Chef?

Nein sagen zum Chef ist nicht immer möglich. Die „rechtswidrige Ablehnung einer nach dem Arbeitsvertrag zu erbringenden Leistung seitens des Arbeitnehmers“ gilt laut Gesetz als Arbeitsverweigerung. Diese kann mit einer Abmahnung bis zu einer verhaltensbedingten Kündigung sanktioniert werden. Bei wiederholter Arbeitsverweigerung droht sogar die fristlose Kündigung.

Generell hat der Vorgesetzte ein Weisungsrecht bzw. Direktionsrecht. Er darf grundsätzlich Aufgaben an seine Mitarbeiter delegieren und Aufgaben umverteilen – so lange diese in der regulären Arbeitszeit bewältigt werden können.

Auf der anderen Seite muss der Vorgesetzte neben den Betriebsinteressen auch die Belange der Mitarbeiter berücksichtigen. Er kann die Tätigkeiten im Betrieb nicht beliebig umorganisieren oder niedere Arbeiten übertragen, für die ein Arbeitnehmer überqualifiziert ist. Auch kann er nicht ohne Weiteres Mehrarbeit verlangen und damit die Arbeitszeit des Mitarbeiter verlängern.

Lesetipp: Mein Chef ist ein Fiesling. Was kann ich tun?

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Wie kann ich zum Chef Nein sagen?

So können Sie bei der Arbeit Nein sagen zum Chef:

  1. Alternativen anbieten

    Ich habe leider nicht die Zeit, später bei der Präsentation dabei zu sein. Aber ich könnte helfen, die Folien nachher noch aufzubereiten.

    Oder:

    Ich muss unbedingt vorher noch diese Sache für den Kunden fertig machen. Aber morgen könnte ich mich dann darum kümmern. Falls es eilig ist, vielleicht hat Klaus ja gerade etwas Zeit…

  2. Folgen verdeutlichen

    Danke, dass Sie mir so viel Vertrauen entgegen bringen. Aber ich habe bereits mehrere laufende Projekte, um die ich mich kümmern muss. Wenn ich diese Aufgabe zusätzlich übernehme, wird sich der Abgabetermin von Projekt X zwangsläufig nach hinten verschieben.



    Oder:



    Ich kann das gerne machen, Sie wissen aber, dass ich dafür nicht die qualifizierteste Person im Team bin?!

  3. Dramatisieren

    Ich bin zurzeit enorm eingespannt, so dass ich diesem Projekt nicht die Aufmerksamkeit widmen könnte, die es verdient hätte. Das würde dem Ergebnis schaden.



    Oder:

    

Ich fühle mich bei dieser Sache sehr unwohl. Und ich kann das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Ich würde es wirklich nur machen, wenn sie darauf bestehen.


  4. Ihn an sein Wort erinnern

    Wir hatten seinerzeit verabredet, dass das andere Projekt unbedingt Vorrang hat. Können Sie mir kurz erklären, wieso dies jetzt anders ist?



    Oder:

    

Sie hatten mir für heute Nachmittag frei gegeben. Inzwischen habe ich dort eine paar wichtige Termine, die ich auch nicht mehr absagen kann.

    

Mit solchen Erinnerungen dürfen Sie den Boss allerdings weder bedrängen noch brüskieren. Sie wollen ihn schließlich nicht zum Armdrücken herausfordern.

  5. Um Mithilfe bitten

    Sie wissen, ich arbeite gerade auch an X und Y. Um alles tiptop zu erledigen, bräuchte ich noch Unterstützung, sonst wird das nichts.



    Der Vorteil dieser Strategie ist: Wenn Sie den Beistand gut begründen, der aber nicht greifbar ist, sucht Ihr Chef womöglich selbst nach einer Alternative.

  6. Konflikt aufzeigen

    Das fällt eigentlich in den Zuständigkeitsbereich von Kollege XY. Wenn ich sein Projekt jetzt übernehme, bricht in der Abteilung ein kleiner Krieg aus. Dessen müssen Sie sich bewusst sein.

    Oder:

    Die Aufgabe hat bislang immer Kollegin A gemacht. Sobald ich mich umfassend eingearbeitet habe, stehe ich absolut bereit. Aber nach jetzigem Stand halte ich sie immer noch für die bessere Wahl.

  7. Um Priorisierung bitten

    Ich kann die Aufgabe sehr gerne übernehmen. Dann müsste ich meine To-do-Liste aber neu ordnen. Ich würde Ihnen meine laufenden Projekte gerne mal zeigen und Sie sagen mir dann, welches Projekt ich depriorisieren soll, um Zeit für das neue freizuschaufeln.

    Oder:

    Hier ist ein Überblick über meine aktuellen Projekte. Sagen Sie mir bitte, welche ich zurückstellen soll, damit ich mich um das neue kümmern kann.

Darf ich auf eine Notlüge zurückgreifen?

Nein. Unabhängig davon, wie Ihr Chef tickt, gilt bei allen Abfuhren: Niemals, wirklich niemals sollten Sie Ihren Vorgesetzten anlügen, wenn Sie Ihr „Nein“ begründen! Früher oder später kommt so etwas heraus, und dann ist Ihre Reputation flöten. Sie haben einen schweren Vertrauensbruch begangen und obendrein dem Chef die Hilfe versagt. Spätestens jetzt stehen Sie auf seiner Abschussliste.

Lesetipp: Wie wehre ich mich gegen meinen tyrannischen Chef?

[Bildnachweis: Kirill Shashkov by Shutterstock.com]

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