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Was ist die Great Resignation?

Die Great Resignation ist ein Trend, der aus den USA nach Europa schwappt. Immer mehr Arbeitnehmer werfen die Brocken aus freien Stücken hin – obwohl die unmittelbaren Aussichten wegen der Coronapandemie gar nicht so rosig sind. Die Gründe für die große Kündigung sind vielfältig…


Was ist die Great Resignation?

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Was heißt Great Resignation übersetzt?

„The Great Resignation“ ist englisch und bedeutet übersetzt so viel wie „Die große Kündigung“. Man könnte sinngemäß auch von der großen Kündigungswelle sprechen. Der Begriff ist im Jahr 2021 zuerst in den USA populär geworden und wurde im Folgenden auch in Europa und anderen Teilen der Welt aufgegriffen. Geprägt wurde die Bezeichnung „The Great Resignation“ von Management-Professor Anthony Klotz von der Texas A&M University im Mai 2021.
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Was ist die Great Resignation?

Die Great Resignation umschreibt das gesellschaftliche Phänomen, dass infolge der Corona-Pandemie in den Vereinigten Staaten massenweise Arbeitnehmer freiwillig ihre Jobs kündigen – trotz erhöhter Arbeitslosigkeit und gleichzeitig zunehmenden Fachkräfteengpässen. Obwohl sich die Wirtschaft im Jahr 2021 erholte, haben in den USA zwischen Mai und September nach offiziellen Zahlen insgesamt 20 Millionen Arbeitnehmer ihre Stellen aufgegeben. Allein im November 2021 schmissen weitere 4,5 Millionen Beschäftigte hin. Einer Umfrage zufolge will im Jahr 2022 ein Viertel aller erwerbstätigen US-Amerikaner einen neue Stelle suchen.

Für dieses Massenphänomen gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Zum Beispiel den, dass die Coronakrise viele Arbeitnehmer dazu veranlasst hat, ihre Prioritäten und Karriereziele zu überdenken. DEN einen Auslöser scheint es aber nicht zu geben. Vor allem Millennials und die Generation Z gelten als Treiber der großen Resignation.

Arbeitsmarkt-Experten vermuten hinter der Great Resignation ein Zusammenspiel dieser Gründe:

  • Überdenken von Prioritäten im Leben und langfristiger Karriereziele
  • Wunsch, im Home Office zu arbeiten
  • Bedürfnis, die tägliche Pendelei zwischen Wohnort und Arbeitsstätte zu verringern
  • Verlangen nach flexibleren Arbeitszeiten
  • Sehnsucht nach einer insgesamt besseren Work-Life-Balance
  • Einschränkungen der Arbeits- oder Leistungsfähigkeit durch gesundheitliche Langzeitfolgen von Long Covid
  • Gesundheitsbedenken wegen Corona
  • Burnout und emotionale Erschöpfung
  • Hohe Arbeitsbelastung und mangelnde Wertschätzung
  • Schlechte Bezahlung und stagnierende Löhne trotz steigender Lebenshaltungskosten
  • Abwesenheit von Kinderbetreuungsmöglichkeiten und schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Wunsch nach Selbstverwirklichung infolge größerer Auswahl an Jobs und Arbeitgebern
  • Wachsende Ansprüche und eine durch Fachkräfteengpässe bessere Verhandlungsposition
  • Suche nach einem Job mit Sinn

Wer will den Job wechseln?

In manchen Branchen und Berufen ist die Zahl der Kündigungen stärker angestiegen als in anderen. Getrieben wird die große Resignation von Gastronomie und Nahrungsmittelindustrie, Freizeitsektor, Handel, Industrie, Bau, Bildung, Gesundheit, Kunst und Sport, Logistik, Lager und Versorgern. Vergleichsweise wenige Kündigungen gibt es dagegen in der IT-Branche und der Finanzindustrie.

Gibt es die Great Resignation auch in Deutschland?

Die Great Resignation gibt es mit Abstrichen auch in Deutschland und Europa. So stieg die Zahl der Kündigungen in der EU im Jahr 2021 – verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019 – um 15 Prozent. Am größten ist die Zahl der Covid-bedingten Kündigungen in Deutschland. Laut neuester Jobstudie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY hat fast die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland Interesse daran, den Arbeitgeber zu wechseln – der höchste Wert seit 2015, als die Studie erstmals erhoben wurde.

In anderen Ländern wie Spanien existiert das Phänomen dagegen so gut wie gar nicht, dort ging die Zahl der freiwilligen Kündigungen zwischen 2020 und 2021 zurück. Ein möglicher Grund für die Unterschiede: Im Vergleich zu den USA weisen viele EU-Länder stärker ausgeprägte Arbeitnehmerrechte und bessere Betreuungsmöglichkeiten für Eltern auf.

Lesetipp: Mein Job bietet keine Perspektive. Soll ich kündigen?

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Warum wollen so viele den Job wechseln?

Für die meisten Arbeitnehmer in Deutschland liegt die Motivation für einen Jobwechsel laut EY-Jobstudie im Gehalt (58 Prozent). Dahinter folgen interessantere Arbeitsinhalte (34 Prozent) und die Suche nach generellen Weiterentwicklungsmöglichkeiten und dem Lernen neuer Qualifikationen (27 Prozent). Zwischen Männern und Frauen gibt es dabei kaum Unterschiede.

Allerdings würden wegen besserer Karrierechancen nur 21 Prozent der Männer ihre Stelle wechseln, aber 27 Prozent der Frauen. Für eine andere Unternehmenskultur würden 25 Prozent der Frauen ihren aktuellen Arbeitgeber verlassen, aber nur 18 Prozent der Männer. Demgegenüber fühlen sich 22 Prozent der Beschäftigten sehr eng mit ihrem Arbeitgeber verbunden. Weitere 38 Prozent geben an, in den nächsten fünf Jahren in der gleichen Position im Unternehmen bleiben zu wollen.

Besonders groß ist die Wechselwilligkeit in Deutschland im Dienstleistungssektor (22 Prozent), der Handels- und Konsumgüterbranche (21 Prozent) sowie dem Maschinen- und Anlagenbau, am geringsten in der IT und der Automobilbranche. Im Automobilsektor ist die Verbundenheit zum Arbeitgeber überdurchschnittlich stark ausgeprägt. 32 Prozent der Beschäftigten verspüren eine sehr enge Verbundenheit mit ihrem Unternehmen.

Lesetipp: Wie finde ich die richtige Stelle?

[Bildnachweis: Ariya J by Shutterstock.com]

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