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Wie bewerbe ich mich, wenn ich arbeitslos bin?

Kaum ein Lebenslauf ist heute noch völlig lückenlos. Die meisten Berufsbiografien weisen Wechsel, Brüche, Lücken auf. Dafür muss sich niemand in der Bewerbung schämen. Auch nicht für eine längere Phase der Arbeitslosigkeit. Alles, was unter drei bis sechs Monaten bleibt, gilt noch als Orientierungsphase. Erst danach wird die längere Auszeit und Arbeitslosigkeit erklärungsbedürftig. Arbeitslos bewerben? Das geht besser als Sie glauben. Wie Sie in der Bewerbung erklären, dass Sie aktuell arbeitslos sind…


Wie bewerbe ich mich, wenn ich arbeitslos bin?

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Wie schreibe ich eine Bewerbung, wenn ich arbeitslos bin?

Gehen Sie in der Bewerbung offensiv mit ihrer Arbeitslosigkeit um. Versuchen Sie nicht, Ihre Arbeitslosigkeit zu verschleiern oder wegzulügen. Früher oder später kommt sie ohnehin raus – und dann ist Ihre Glaubwürdigkeit dahin. Erwähnen Sie im Lebenslauf, dass Sie aktuell „arbeitssuchend“ sind und/oder sich in einer „Orientierungsphase“ befinden. Entscheidend ist, dass Sie in der Zeit Ihrer Arbeitslosigkeit nicht völlig untätig bleiben bzw. geblieben sind. Zeigen Sie, dass Sie die Auszeit möglichst sinnvoll nutzen und auf Ihrem Fachgebiet immer noch up to date sind. Integrieren Sie neugewonnene Erfahrungen und Kompetenzen in die Bewerbung.

  • Gibt es Weiterbildungen, die Sie besucht haben?
  • Haben Sie an Workshops und Seminaren teilgenommen?
  • Haben Sie Fachbücher gelesen?
  • Ihr berufliches Netzwerk erweitert und Kongresse oder Fachmessen besucht?

Warum ist eine Bewerbung aus der Arbeitslosigkeit so schwer?

Arbeitslos – das ist noch immer ein Stigma für Bewerber. Eine Bewerbung aus der Arbeitslosigkeit heraus ist daher in der Regel deutlich schwieriger und herausfordernder als eine aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis. Arbeitslosigkeit wird von Personalern mit Müßiggang, Inkompetenz, mangelndem Einsatz und schlechter Karriereplanung assoziiert – unabhängig davon, ob dies der Wahrheit entspricht oder nicht. Arbeitslose Bewerber haben daher im Bewerbungsprozess von Anfang an einen Nachteil gegenüber anderen Bewerbern.

Wie kann ich als Bewerber mit Arbeitslosigkeit umgehen?

Falls Sie schon länger arbeitslos sind und (dringend) einen neuen Job suchen, kann der Bewerbungsprozess eine besondere Herausforderung darstellen. Schließlich kommen sich die meisten Bewerber dabei so vor wie früher beim Schulsport: Wer beim Mannschaftswählen als letzter auf der Bank blieb, sah sofort wie ein Verlierer aus. Ausverkauf bei Rudis Resterampe. Kein schönes Gefühl.

Doch genau darin liegt der erste Fehler!

Begreifen Sie die Arbeitslosigkeit nicht als Defizit, für das Sie sich rechtfertigen müssen. Erklärungen und Rechtfertigungen versetzen Sie sofort in eine Opferrolle und schlechtere Verhandlungsposition. Auch wenn es schwer fällt, gegen das Gefühl und den Erfolgsdruck anzukämpfen: Sehen Sie in der Bewerbung und der jetzigen Phase eine Chance: Sie können sich voll auf die Jobsuche konzentrieren. Ganz anders, als wenn Sie noch einen Job hätten und dazu erst nach Feierabend Zeit hätten.

Lesetipp: Welche Netzwerke helfen bei der Jobsuche?
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Was erwarten Arbeitgeber von einem arbeitslosen Bewerber?

Der Trick ist, dass Sie Ihrem potenziell neuen Arbeitgeber signalisieren, dass Sie weiterhin engagiert sind und aktiv nach einer Stelle suchen, die zu Ihren Kompetenzen passt. Auf Letztere sollten Sie sich stets fokussieren. Der künftige Arbeitgeber will vor allem sehen und wissen, dass Sie…

  • immer noch über aktuelles Fachwissen verfügen.
  • den Arbeitsalltag nach wie vor kennen.
  • leistungsfähig und arbeitswillig sind.
  • sich in Ihrem Beruf weiterhin auskennen und ihn beherrschen.

Indem Sie Ihre Stärken betonen oder die Lücke im Lebenslauf mit sinnvollen und relevanten Interessen und Soft Skills füllen, beweisen Sie, dass Sie sich von zeitweiligen Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Und das ist wiederum eine Stärke. Kurz: Sie sind zielstrebig und bleiben aktiv am Ball. Gut so!

Lesetipp: Kann ich mich auch anonym bewerben?

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Wie erwähne ich die Arbeitslosigkeit im Anschreiben?

Prinzipiell gar nicht. Im Anschreiben thematisieren Sie Ihre Motivation für die Stelle, Ihre Qualifikationen sowie bisherige Erfahrungen und Erfolge. Das sind die relevanten Inhalte für ein Bewerbungsschreiben. Sie können Ihre Arbeitslosigkeit jedoch an anderer Stelle sogar gewinnbringend einsetzen. Nämlich dann, wenn in der Stellenanzeige die Frage nach dem Eintrittstermin gestellt wird. In dem Fall schreiben Sie zwar keinesfalls wörtlich, dass Sie arbeitslos sind. Aber Sie stellen den damit verbundenen Vorteil heraus. Eine Beispielformulierung könnte also lauten:

Da ich aktuell vertraglich nicht gebunden bin, könnte ich sofort bei Ihnen anfangen.

Wie erwähne ich die Arbeitslosigkeit im Lebenslauf?

Falls Sie die Arbeitslosigkeit unverschuldet ereilt hat, sollten Sie das unbedingt erwähnen. Gute Formulierungen im Lebenslauf hierfür sind:

Umstrukturierung des Unternehmens hatten einen massiven Stellenabbau zur Folge – darunter auch meine Stelle.

Durch Rationalisierungsmaßnahmen wurde meine Stelle gestrichen.

Ein Konzernumbau führte zur Schließung meiner Abteilung, ein Umzug kam aus familiären Gründen nicht infrage.

Haben Sie wiederum selbst gekündigt, können Sie das zum Beispiel so erwähnen:

Einvernehmliche Kündigung aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die berufliche Entwicklung.

Eigenkündigung aufgrund einer persönlichen Lebenskrise, anschließend Neuorientierung.

[Bildnachweis: stockfour by Shutterstock.com]

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