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Wie kann man Soft Skills in der Bewerbung richtig darstellen?

Wer sich erfolgreich bewerben möchte, sollte seine Fähigkeiten richtig präsentieren können. Dazu zählen selbstverständlich die erworbenen Fachkenntnisse. Aber auch auf die Soft Skills in der Bewerbung wird heutzutage immer mehr Wert gelegt. Welche Fähigkeiten als Soft Skills gelten und wie man diese wirkungsvoll in Bewerbungen integriert, lernen Sie in diesem Beitrag.


Wie kann man Soft Skills in der Bewerbung richtig darstellen?

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Soft Skills: Was tragen Sie zum Erfolg bei?

Deutsche Bewerbende tun sich mit der Einschätzung der eigenen Kompetenzen oft ziemlich schwer. Laut einer diesjährigen Umfrage von Monster in Zusammenarbeit mit YouGov gilt dies insbesondere für Soft Skills: Gerade einmal die Hälfte (50 Prozent) der Deutschen fühlt sich demnach sicher darin, diese in der Bewerbung korrekt anzugeben. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass Fachkompetenzen (sog. „Hard Skills“) sich meistens leichter beschreiben und belegen lassen als die sogenannten Soft Skills.

Soft Skills sind also schwerer greifbar und bereiten Bewerbenden daher auch öfter Kopfschmerzen. Doch sollte man ihnen deshalb grundsätzlich weniger Beachtung schenken? Immerhin sechs Prozent der Befragten aus der Monster-Umfrage geben Soft Skills in ihrer Bewerbung nicht einmal an, da es sich dabei für sie nur um leere Floskeln handelt, die sie ohnehin nicht belegen können. Ein Denkfehler, weil es besonders in Zeiten des Fachkräftemangels eben nicht mehr nur um Abschlüsse und Noten geht, sondern vermehrt auch um Kriterien wie Talent, Potenzial und Sympathie. Denn: Fachliche Kenntnisse können mit der Zeit erlernt werden, eine für die Stelle passende Persönlichkeit und soziale Fähigkeiten eher weniger.

Soft Skills oft wichtiger als Hard Skills

So geht es heutzutage weniger darum, was Bewerbende bereits können, sondern auch darum, wer sie sind und wie sie mit ihren persönlichen Fähigkeiten zum Erfolg des Teams beitragen können. Deshalb legen viele HR-Profis heutzutage sogar mehr Wert auf persönliche und soziale Aspekte als auf formelle Leistungsnachweise: Sie suchen nach Menschen, die nicht nur über Fachkenntnisse verfügen, sondern auch gut in Teams arbeiten, kritisch denken, Neues lernen wollen und Probleme lösen können. Die Erfahrung hat gezeigt, dass diese Fähigkeiten oft aus Aktivitäten außerhalb des Arbeitsplatzes resultieren.

Die Kunst ist es, ebendiese Soft Skills wirkungsvoll in der Bewerbung darzustellen. Dafür muss man verstehen, welche Fähigkeiten als Soft Skills zählen und wann und wie sie in Bewerbungen eingebracht werden können.

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Was versteht man unter Soft Skills?

Spricht man von „Hard Skills“, was, aus dem Englischen übersetzt, „harte Fähigkeiten“ bedeutet, meint man damit Fachkompetenzen. Also Kenntnisse, die man in der Schule, der Ausbildung, dem Studium oder im Beruf erworben hat. Sie sind per Zertifikat oder Zeugnis nachweisbar und so für Personaler und Personalerinnen sehr einfach einzuordnen. Man kann sie im Lebenslauf oder Anschreiben einfach auflisten und mit den dazugehörigen Nachweisen belegen.

Unter Soft Skills, auf Deutsch „weiche Fähigkeiten“, versteht man Kompetenzen, die zumeist persönlicher oder sozialer Art sind und die über die Fachkenntnisse hinausgehen. Dazu gehören zum Beispiel Teamfähigkeit, Engagement, Zuverlässigkeit und Belastbarkeit. Sie sind häufig nicht per Zertifikat nachweisbar und können deshalb nicht ganz so einfach in Bewerbungen aufgelistet werden. Für den Erfolg im Job sind sie aber dennoch unerlässlich und sollten deshalb unbedingt in Bewerbungen integriert werden.

Die Erfahrung zeigt, dass diese sieben Soft Skills von Unternehmen besonders gerne gesehen werden. Deshalb lohnt es sich, sie kurz zu erklären:

  • Anpassungsfähigkeit
    Anpassungsfähige Menschen besitzen einen großen Vorteil im Job: Sie können sich schnell in neuen Arbeitswelten zurechtfinden. Es fällt ihnen leicht, mit unterschiedlichen Menschen zusammenzuarbeiten, unterschiedliche Arbeitsbereiche zu bewältigen und mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Deshalb gelingt es ihnen oft, schnell berufliche Erfolge zu erzielen.
  • Belastbarkeit
    Für einen Marathon trainieren, mehrere Projekte im Job gleichzeitig stemmen oder ein anspruchsvolles Studium mit Bestnoten abschließen? Wer viel Druck aushalten kann, gilt als belastbar. Besonders in schnelllebigen, erfolgsorientierten Jobs ist Belastbarkeit deshalb ein wichtiger Erfolgsfaktor.
  • Eigeninitiative
    Arbeitgebende schätzen Talente, die Eigeninitiative zeigen, sehr – denn sie schaffen es mit Leichtigkeit, ihre Arbeit selbst zu gestalten. Und: Wer selbstmotiviert arbeitet, wird oft mit Vertrauen belohnt.
  • Kommunikationsfähigkeit
    Ob im Austausch mit Vorgesetzten, Kollegen und Kolleginnen oder Kunden und Kundinnen: Im Arbeitsalltag finden wir uns laufend in Situationen wieder, in denen die richtige Kommunikation wichtig ist. Dabei gilt es nicht nur, Informationen korrekt zu übermitteln, sondern auch persönliche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Wer das beherrscht, kann es im Job weit bringen.
  • Problemlösefähigkeit
    Gute Problemlösende zeichnet aus, dass sie Herausforderungen gegenüber positiv eingestellt sind und bereit sind, Verantwortung für das Lösen von Problemen zu übernehmen. Sie sind in jedem Unternehmen hochgeschätzt, auch weil sie in verantwortungsvollen Positionen sehr erfolgreich sein können.
  • Teamfähigkeit
    Für unterschiedliche Standpunkte Verständnis aufbringen, Kritik annehmen und stets offen für Wissens- und Erfahrungsaustausch sein – das macht einen teamfähigen Menschen aus. Gerade im Unternehmen, wo alle Teil einer größeren Gruppe ist, sind Menschen, die im Joballtag als Teamplayer handeln, Gold wert.
  • Verantwortungsbewusstsein
    Verantwortung zu übernehmen, kann viele Facetten haben: Zum Beispiel ein nachhaltiger Lebensstil, ein Ehrenamt im Tierheim oder das Sorgetragen für bedürftige Familienangehörige. Verantwortungsbewusstsein zeigt aber immer, dass man bedacht und umsichtig handelt. Im beruflichen Kontext bedeutet das, dass man konsequentes Handeln, persönliche Integrität und Ethik beweist.

In Jobausschreibungen wird häufig explizit nach ebendiesen Kompetenzen gefragt. Bewerbende stehen dann vor der Herausforderung, die Erfahrungen, die sie im Laufe ihres Lebens gesammelt haben, in Soft Skills umzuwandeln.

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Aus welchen Hobbys lassen sich Soft Skills ableiten??

Eine praktische Übersetzungshilfe dafür können auch Hobbys sein. Wer in seiner Freizeit an Wettkämpen teilnimmt, ist vermutlich belastbar. Und wer sich im Verein engagiert, verantwortungsbewusst. Es gibt aber auch andere Hobbys, aus denen sich Soft Skills ableiten lassen. Zum Beispiel die folgenden:

  • Social Media
    Wer einen Social-Media-Account führt, kennt sich in der Regel mit den neusten (Web-)Trends und Popkultur aus und weiß darüber hinaus, was seine Zielgruppe bewegt. Das zeugt von einer hohen Kommunikationskompetenz. Zudem ist die Erstellung der Inhalte mit einem gewissen Maß an Kreativität und der Liebe zum Detail verknüpft.
  • Musikalische Hobbys
    Wer in seiner Freizeit hobbymäßig ein Instrument spielt, Theater spielt oder singt, zeigt Ausdauer und Kreativität. Dass Musikbegabte häufig auch Bühnenerfahrung vorzuweisen haben, kann im Berufsalltag (zum Beispiel beim Vortragen von Präsentationen oder im direkten Kundenkontakt) zusätzlich sehr hilfreich sein.
  • Literatur
    Bücherwürmer sind meist wissbegierig, haben ein gutes Sprachgefühl und Ausdauer. Denn nicht jeder Mensch kann sich stundenlang auf ein Thema konzentrieren. Keine Frage: Lesen bildet, auch für den Joballtag.
  • Gaming
    Egal, ob Strategie-Shooter oder digitaler Fußballprofi – Gamer und Gamerinnen besitzen eine Menge wertvoller Fähigkeiten: Sie können Situationen blitzschnell erfassen und entsprechend reagieren, zeigen Ausdauer und eine große Begeisterungsfähigkeit. Außerdem sind sie Profis im Multitasking und versiert, wenn es um IT-Themen geht.
  • Handarbeit
    Wer regelmäßig Handarbeit wie Basteln, Handwerken oder Stricken betreibt, beweist Geduld, ein Auge fürs Detail und Kreativität. Wer Handgemachtes darüber hinaus in Online-Shops oder auf Märkten anbietet, beweist Verkaufsgespür!
  • Kochen und Backen
    Hobbyköche und -bäcker sind wahre Genussmenschen. Und dazu oft gute Gastgeber und Gastgeberinnen. Sie erkennen die Bedürfnisse von Gruppen und sind häufig wahre Organisationstalente.
  • Mannschaftssport
    Wer zum Beispiel Handball, Volleyball oder Fußball spielt, ist definitiv ein Teamplayer. Der Sport bietet außerdem einen wertvollen körperlichen Ausgleich neben dem Job und kann ein gutes Indiz für höhere Belastbarkeit sein.
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Wie stellt man Soft Skills in der Bewerbung richtig dar?

Das eigene Repertoire an Soft Skills zu kennen, ist der erste Schritt in Richtung beruflichem Erfolg. Der zweite ist, sie wirkungsvoll in Bewerbungen zu platzieren. So viel vorweg: Es genügt nicht, soziale Kompetenzen einfach wahllos aufzulisten oder die in der Stellenausschreibung vorgegebenen Soft Skills einfach zu wiederholen. Das machen laut der Monster-Umfrage etwa 13 Prozent der Befragten – obwohl sie so die Chance vertun, ihre Persönlichkeit in ihrer Bewerbung authentisch zu präsentieren.

Das heißt nicht, dass es vollkommen unsinnig ist, sich in seiner Bewerbung an den in der Jobausschreibung aufgeführten Skills zu orientieren. Allerdings sollte man unbedingt darauf achten, dass man alle Kompetenzen, auf die man in der Bewerbung verweist, auch mit Praxisbeispielen aus dem privaten oder beruflichen Kontext belegen kann. Hobbys sind im Zweifelsfall also aussagekräftiger über die Persönlichkeit als eine schlichte Aneinanderreihung von Fähigkeiten. Klug ist es natürlich, sich auf die Hobbys oder Tätigkeiten zu konzentrieren, die am aussagekräftigsten für persönlichen Fähigkeiten, beziehungsweise den jeweiligen Job relevant sind. Eine noch ausführlichere Orientierungshilfe dafür bietet auch unser E-Book für Bewerbende: „What the Skill? Fähigkeiten richtig in Szene setzen.“

Wo stellt man Soft Skills in der Bewerbung am besten dar?

Es ist also wichtig, dass man seine persönlichen und sozialen Fähigkeiten auf die richtige Art und Weise in der Bewerbung präsentiert. Außerdem sollte man diese an der richtigen Stelle im Bewerbungsprozess platzieren. Jede (klassische) Bewerbung beginnt mit einem Lebenslauf und Anschreiben. Diese bieten die erste Gelegenheit, um zu zeigen, wer man ist und was man kann.

Auch wenn der Lebenslauf kaum Gelegenheit für längere Ausführungen der sozialen Kompetenzen bietet, sollte dennoch Platz für die Hervorhebung einzelner nebenberuflicher Tätigkeiten gelassen werden. In einem separaten Unterpunkt kann man so bereits Skills hervorheben, die für die Stelle relevant sind, um diese dann zu einem späteren Zeitpunkt auszuführen.

Mithilfe ein paar geschickter Sätze im Anschreiben kann man bestimmte Fähigkeiten der Soft-Skills-Liste untermauern und konkrete Beispiele nennen, wo man diese unter Beweis gestellt hat. Fordert das Unternehmen, wie es heutzutage immer häufiger gang und gäbe ist, kein Anschreiben, kann man sich im Lebenslauf für die Beispiele etwas Platz schaffen.

Soft Skills im Vorstellungsgespräch

Ist die Bewerbung beim Unternehmen angekommen, wird man im besten Fall zu einem ersten persönlichen Gespräch eingeladen. Jetzt gilt’s: Besonders im persönlichen Gespräch hat man die Chance, die Soft Skills, die man in den Bewerbungsunterlagen aufgelistet hat, zu bestätigen. Zum Beispiel, indem man zuverlässig ist und pünktlich kommt und alle Unterlagen dabeihat oder den Gesprächsfluss mit seinen Kommunikationsfähigkeiten unterstützt. Kommt es dann zu Fragen nach den persönlichen Fähigkeiten, sollte man gute Beispiele parat haben.

Wer sich mit seinen persönlichen Erfahrungen und sozialen Fähigkeiten auseinandersetzt, sollte diese fast mühelos wirkungsvoll in Bewerbungen präsentieren können. Und gleichzeitig auch gut erkennen, ob die eigenen Soft Skills zum gesuchten Job-Profil passen.

Über Monster Deutschland
Monster ist eines der bekanntesten privaten Online-Karriereportale in Deutschland mit einem umfassenden Service- und Informationsangebot rund um Beruf und Karriere. Seit über 25 Jahren unterstützt Monster Arbeitnehmende bei der Suche nach dem richtigen Job und Arbeitgebende bei der Suche nach den besten Talenten.

[Bildnachweis: Jacob Lund by Shutterstock.com]

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