Wie werde ich Soldat?
Für angehende Soldaten gibt es bei der Bundeswehr drei Einstiegsmöglichkeiten:
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Freiwilliger Wehrdienst
Früher war der Wehrdienst verpflichtend, heute ist er freiwillig. Wehrdienstleistende können heute selbst festlegen, wie lange sie dienen wollen und in welcher Teilstreitkraft sie eingesetzt werden, also etwa im Heer, in der Marine oder bei der Luftwaffe.
Die Dauer beträgt zwischen sieben und 23 Monaten, die ersten drei Monate davon in der Grundausbildung. Die Grundausbildung umfasst unter anderem eine Sanitäts-, Waffen- und Schießausbildung.
Der freiwillige Wehrdienst richtet sich vornehmlich an junge Leute, die noch herausfinden wollen bzw. müssen, ob die Laufbahn als Soldat die richtige für sie ist. Hier finden Sie Antworten auf die Frage: Welcher Beruf passt zu mir?
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Soldat auf Zeit
Wer als Soldat auf Zeit einsteigt, muss sich für mindestens zwei Jahre verpflichten. Die ersten drei Monate bilden die militärische Grundausbildung. Danach geht es in der Stammeinheit weiter, zum Beispiel in Heer, Marine, Luftwaffe oder auch in der Cyber- und Informationseinheit der Bundeswehr.
Anschließend können Sie in den Laufbahnen der Feldwebel und der Offiziere einen Antrag auf Übernahme in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten stellen – Eignung und Bedarf vorausgesetzt.
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Berufsoffizier-Anwärter
Offiziere sind die höchsten Dienstgrade der Bundeswehr. Die Offiziers-Laufbahn umfasst die Dienstgradgruppen Leutnante, Hauptleute, Stabsoffiziere und Generale.
Wer sich für eine Offiziers-Laufbahn bei der Bundeswehr entscheidet, verpflichtet sich für mindestens 13 Jahre als Soldat auf Zeit. Die Mindestzeit kann sogar – je nach Aufgabenbereich – 17 Jahre betragen.
Bewerber, die an der Offizierbewerberprüfung in Köln sehr gute Ergebnisse ablegen, können schon mit dem erfolgreichen Abschluss ihres wissenschaftlichen Hochschulstudiums als Berufssoldaten übernommen werden. Sie müssen also vorher weder einen freiwilligen Wehrdienst absolviert haben noch Soldaten auf Zeit gewesen sein.
Welchen Abschluss brauche ich als Soldat?
Der freiwillige Wehrdienst steht jedem offen, der…
- die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.
- mindestens 17 Jahre alt ist.
- mindestens die Vollzeitschulpflicht erfüllt hat.
Die Vollzeitschulpflicht umfasst – je nach Bundesland – neun oder zehn Schuljahre. Der Schulabschluss ist unwichtig.
Die Voraussetzungen, um als Soldat auf Zeit dienen zu können, sind identisch. Sie müssen mindestens 17 Jahre alt sein, die deutsche Staatsangehörigkeit innehaben und die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. Ob Sie dabei die Haupt-, Real- oder Gesamtschule oder das Gymnasium besucht haben, ist unerheblich.
Was für ein Soldat kann ich werden?
Soldat ist nicht gleich Soldat – die Einsatzmöglichkeiten bei der Truppe sind groß. Es gibt Sanitäter, die verletzte Kameraden im Einsatz versorgen; Fernmeldespezialisten, die die Cybersicherheit erhöhen sollen oder Sportsoldaten, denen die Bundeswehr eine Karriere als Profisportler ermöglicht.
Hier sind einige Einsatzmöglichkeiten als Soldat bei der Bundeswehr:
Soldat im Heer
- Gebirgsjäger
- Panzergrenadier
- Funker
- Pionier
- Kraftfahrer
- Artillerist
- Fallschirmjäger
Soldat bei der Marine
- Waffentechniker
- Navigateur
- Signalspezialist
- Decksdienstspezialist
- Versorgungsspezialist
- Schiffstechniker
- Antriebstechniker
Soldat bei der Luftwaffe
- Pilot
- Fluggerätemechaniker
- Flugabwehrspezialist
- Startgeräteführer
- Objektschützer
- Radar-Elektroniker
- Flugbetriebsspezialist
Wie bewerbe ich mich bei der Bundeswehr als Soldat?
Am Anfang steht die Beratung eines Karriereberaters der Bundeswehr. Davon gibt es mehr als 400 in ganz Deutschland.
Mit dem Berater sprechen Sie als Bewerber über Ihre Ziele und Perspektiven. Eine gewichtige Rolle spielen dabei Ihre individuellen Fähigkeiten und schulischen Voraussetzungen auf der einen Seite sowie der aktuelle Bedarf und die Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr auf der anderen.
Der Karriereberater gibt Ihnen danach die Bewerbungsunterlagen mit auf den Heimweg. Diese füllen Sie vollständig aus und senden Sie wieder zurück. Daraufhin wird Sie die Bundeswehr – sofern alle Voraussetzungen erfüllt sind – zu einem Eignungstest einladen.
Der Eignungstest der Bundeswehr für Soldaten auf Zeit umfasst:
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Medizinische Untersuchung
Für die einzelnen Einsatzbereiche der Bundeswehr gibt es unterschiedliche Tauglichkeitsgrade, die teilweise sehr tief ins Detail gehend. Bewerber sollten davon ausgehen, dass der Bundeswehrarzt unter anderem Puls und Blutdruck misst, die Körpergröße und Lungenfunktion wiegt und misst, eine Urinprobe nimmt sowie einen Hör- und Sehtest durchführt.
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Sporttest
Der Sporttest der Bundeswehr umfasst drei Stationen: Pendellauf, Klimmhang und Fahrradergometer.
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Computertest
Am Computer werden Reaktionsschnelligkeit, Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit geprüft, außerdem die Kenntnisse in der deutschen und englischen Sprache.
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Interview
Im Interview stellen Sie sich als Bewerber näher vor und legen dar, warum Sie eine Karriere als Soldat anstreben – wie in einem ganz normalen Bewerbungsgespräch.
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Einplanung
Sofern Sie grundsätzlich für den Dienst als Soldat geeignet sind, kann die Planung beginnen. Gemeinsam erörtern Sie, welche Ausbildung und welche genaue Tätigkeit die richtige für Sie sein könnte.
Wie viel verdient ein Soldat?
Das monatliche Einstiegsgehalt für Soldaten liegt bei…
- ca. 840 Euro netto für einen freiwillig Wehrdienstleistenden
- ca. 1.960 Euro netto für einen Soldaten auf Zeit
Die Grundgehälter in der Bundeswehr richten sich nach dem Dienstgrad, dem Dienstalter und der Erfahrung. Die Bundesbesoldungsordnung A ist in insgesamt 15 Besoldungsgruppen (von A2 bis A16) mit jeweils acht Besoldungsstufen (von Stufe 1 bis Stufe 8) unterteilt.
Soldaten in der untersten Besoldungsstufe (A2 Stufe 1) erhalten demnach 2.216,34 Euro brutto im Monat (Stand: Oktober 2020). Soldaten in der höchsten Besoldungsstufe (A16 Stufe 8) kommen auf 7.841,28 Euro brutto im Monat. Achtung: Netto vom brutto bleibt Soldaten in der Regel mehr als Angestellten, da sie steuerlich ähnlich wie Beamte behandelt werden und weniger Abzüge haben.
Im Einzelfall erhöhen Zulagen das Gehalt, zum Beispiel für Flugzeugführer oder Kampfschwimmer. Für verheiratete Soldaten gibt es darüber hinaus einen Familienzuschlag, bei Kindern einen erhöhten Familienzuschlag.
Hier sind Gehaltsbeispiele der Bundeswehr für unverheiratete Soldaten:
- Hauptgefreiter, Besoldungsgruppe A 4, Stufe 1: 2.358,08 Euro
- Feldwebel, Besoldungsgruppe A 7, Stufe 2: 2.617,92 Euro
- Hauptfeldwebel, Besoldungsgruppe A 8, Stufe 3: 2.986,26 Euro
- Leutnant, Besoldungsgruppe A 9, Stufe 2: 2.992,89 Euro
- Hauptmann, Besoldungsgruppe A 11, Stufe 3: 3.943,47 Euro
- Oberstleutnant, Besoldungsgruppe A 14, Stufe 4: 5.442,81 Euro
In der Bundesbesoldungsgruppe B reicht der Sold von einem monatlichen Grundgehalt von 7038,72 Euro (B1) bis zu 14749,49 Euro (B11). In der Besoldungsgruppe B finden sich die höchsten Dienstgrade der Bundeswehr wieder, zum Beispiel Generale.
Soldaten im Auslandseinsatz erhalten zusätzlich einen Auslandsverwendungszuschlag. Die Auslandsverwendungszuschlagsverordnung sieht sechs Stufen vor. Je nach Belastung bekommen Soldaten im Auslandseinsatz somit pro Tag von 30 Euro pro Tag in Stufe 1 bis 110 Euro pro Tag in Stufe 6 bei extremen Belastungen (Stand: Oktober 2020).
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