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Was spricht für eine Ausbildung nach dem Studium?
Für eine Ausbildung nach dem Studium gibt es oftmals gute Argumente. Diese Gründe sprechen dafür, der akademischen Ausbildung noch eine berufliche folgen zu lassen:
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Enttäuschte Erwartungen
Während des Studiums stellen viele fest, dass die Inhalte der Lehrveranstaltungen ganz anders sind, als sie es sich vorgestellt haben. Die Seminare staubtrocken, die Inhalte uninteressant. Es macht einfach keine Freude. Trotzdem beißen sie sich durch und machen den Abschluss. Danach jedoch fragen sie sich, ob es nicht andere Betätigungsfelder gibt, die ihnen besser liegen. Sich weiterhin mit der Materie aus dem Studium zu beschäftigen ist jedenfalls keine Option. Eine berufliche Ausbildung nach dem Studium kann die Lösung sein.
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Schlechte Aussichten
Gegen Ende Ihres Studiums schreiben Sie die ersten Bewerbungen, doch leider hagelt es Absagen. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind mit Ihrem Studienfach einfach nicht gut genug. Das Problem kennen viele Geistes-, Sprach- oder Kulturwissenschaftler, Künstler, Biologen oder auch Juristen, die eine schlechte Abschlussnote auf dem Zeugnis stehen haben. In diesem Fall kann es ebenfalls eine Überlegung wert sein, sich mithilfe einer Ausbildung einer anderen Karriere zu widmen.
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Praktische Ambitionen
Das Universitätsstudium ist ein Ding für Theoretiker. Menschen, die lieber praktisch und mit ihren Händen arbeiten möchten, erreichen schnell eine Motivationsgrenze. Wenn Sie merken, dass Sie in Wahrheit für das Handwerk gemacht sind, sich lieber mit Holz und Metall beschäftigen als mit Molekülen und Atomen, dann könnte eine handwerkliche Ausbildung die bessere Wahl sein. Eine handwerkliche Ausbildung nach einem technischem Studium könnte zudem den Weg in eine Führungsposition ebnen.
Lesetipp: Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?
Kann ich mit Studium die Ausbildung verkürzen?
Mit der allgemeinen Hochschulreife oder Fachhochschulreife ist eine Verkürzung der Ausbildungszeit um bis zu zwölf Monate möglich. Dies betrifft also auch die meisten Studierenden. Wer in einem Fach studiert hat, das dem Ausbildungsberuf ähnelt, kann sich unter Umständen sogar Leistungen aus dem Studium anrechnen lassen und die Lehrzeit noch weiter verkürzen. Der Antrag auf Verkürzung muss gemeinsam mit dem Ausbildungsbetrieb bei der zuständigen Kammer eingereicht werden, zum Beispiel der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer.
Wer einen mittleren Bildungsabschluss vorweisen kann, hat die Möglichkeit, seine Berufsausbildung um bis zu sechs Monate zu verkürzen. Eine bereits abgeschlossene Ausbildung verkürzt die Ausbildung um zwölf Monate. Bildungsmaßnahmen wie eine Einstiegsqualifizierung, der Besuch einer Berufsfachschule oder ein Berufsgrundbildungsjahr können unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden.
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Lohnt sich eine Ausbildung nach dem Studium?
Eine Ausbildung nach dem Studium kann sich lohnen und die goldrichtige Entscheidung sein. Muss sie aber nicht. Es kommt stets auf die individuellen Präferenzen und Rahmenbedingungen an. Darum sollten Sie zuvor gut überlegen und abwägen, welche Punkte für eine Ausbildung nach dem Studium sprechen und welche dagegen:
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Gründe abwägen
Sie sollten sich genau überlegen, aus welchen Gründen Sie eine Ausbildung nach einem Studium in Betracht ziehen. Wenn Sie die Ausbildung nur deshalb planen, weil Ihnen nichts Besseres eingefallen ist oder Sie „mal etwas Neues ausprobieren“ wollen, sollten Sie lieber davon Abstand nehmen. Wichtig für den Ausbildungserfolg ist es, voll und ganz hinter der Entscheidung zu stehen und diese auch mit letzter Konsequenz durchzuziehen.
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Alternativen prüfen
Es muss nicht immer eine Ausbildung sein, wenn Sie nach dem Studium nicht sofort einen Job finden. Beispielsweise kann Ihnen auch ein Master oder ein MBA Studium dabei helfen, die Jobaussichten zu verbessern. Eventuell gibt es auch im Ausland die Option, erste Berufserfahrung zu sammeln und sich damit wiederum in Deutschland (oder an dem gewünschten Arbeitsort) zu bewerben.
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Alter berücksichtigen
Eine gesetzliche Altersgrenze gibt es für Azubis nicht. Auch jenseits der 30 Jahre kann man noch eine Ausbildung beginnen. Nichtsdestotrotz kostet eine Ausbildung nach dem Studium Zeit – in der Regel drei Jahre oder sogar noch mehr. In dieser Zeit können Sie keine Berufserfahrung sammeln und natürlich auch nichts für die Rente ansparen. Auch Ihre Familienplanung spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Tipp für Eltern: Viele Betriebe bieten die Möglichkeit, eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren.
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Finanzen planen
Als Azubi verdienen Sie zwar Geld, aber deutlich weniger als mit einem akademischen Vollzeit-Job. Kurzfristig werden Ihre Finanzen unter einer Entscheidung pro Ausbildung leiden – und langfristig vermutlich auch. Die meisten Ausbildungsberufe sind schlechter bezahlt als Berufe, für die man ein abgeschlossenes Studium benötigt. Bedenken Sie, dass Ihre Wahl einschneidende Auswirkungen auf Ihren Kontostand haben wird, auch mit Blick auf Vermögensbildung, Immobilienkauf oder Altersvorsorge.
Lesetipp: Wie kann ich nebenbei Geld verdienen?
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Ziel haben
Bevor Sie eine zusätzliche Ausbildung nach dem Studium absolvieren, sollten Sie ein klares Ziel verfolgen. Was genau möchten Sie mit der Ausbildung erreichen? Welche zusätzlichen Qualifikationen können Sie dadurch erlangen? Wollen Sie diesen Beruf wirklich ergreifen und warum? Wie sieht Ihr Weg nach der Ausbildung aus? Legen Sie sich vorab einen Karriereplan – zumindest einen ganz ungefähren – zurecht.
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