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Wie überzeuge ich im zweiten Vorstellungsgespräch?

Die Vorauswahl ist getroffen, auf in die zweite Runde! Nicht wenige Arbeitgeber führen mit Bewerbern nicht nur ein Jobinterview. Im sogenannten Recall geht es dann meist um alles oder nichts. Hier erfahren Sie, wie Sie auch im zweiten Vorstellungsgespräch überzeugen und wie Sie sich darauf optimal vorbereiten…


Wie überzeuge ich im zweiten Vorstellungsgespräch?

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Wie viele Bewerber werden zum zweiten Vorstellungsgespräch eingeladen?

Zunächst: Die Einladung zum zweiten Vorstellungsgespräch ist ein gutes Zeichen! Sie haben schon zwei wichtige Hürden genommen:

  • die schriftliche Bewerbung und
  • das erste Vorstellungsgespräch.

Sie sind also eine Runde weiter – und vermutlich in der Endauswahl. Klasse!

Die Frage, wieviele Bewerber es außer Ihnen in diese zweite Runde geschafft haben, lässt sich nicht pauschal beantworten. Bei einem Arbeitgeber sind es zwei, beim anderen sechs Mitbewerber – das hängt vom Einzelfall ab und folgt keinen Regeln. Es sind jedoch in jedem Fall nur noch diejenigen, die wirklich für die Stelle in Frage in kommen.

Wieviele das genau sind, sollte jedoch für Sie keine Rolle spielen, denn Sie wollen schließlich genauso überzeugen, wie im ersten Vorstellungsgespräch. Und genau darauf bereiten Sie sich intensiv vor. Egal, wieviele Mitbewerber noch im Rennen sind.

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Was kommt auf mich zu?

Viele Bewerber mögen sich vor einem weiteren Termin die Frage stellen, was ein Zweitgespräch für sie bedeutet. Schließlich haben sie alle wichtigen Fragen bereits beim erstem Mal geklärt und es gibt keinen weiteren Klärungsbedarf.

Doch Sie sollten die zweite Runde nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der Recall zählt fast noch mehr. Denn der Konkurrenzdruck ist jetzt besonders hoch. Wer hier noch dabei ist, unterscheidet sind in Sachen Qualifikationen kaum noch. Gute Vorbereitung ist daher jetzt oberste Pflicht.

Die besten Tipps, was jetzt zu tun ist:

  • Das Gespräch bestätigen

    Bestätigen Sie den Termin telefonisch oder per E-Mail und bekunden Sie Ihre Vorfreude. Bei dieser Gelegenheit können Sie sich gleich nach dem (zeitlichen) Ablauf erkundigen, um gegebenenfalls noch weitere Details zu erhalten.

  • Aus dem ersten Gespräch lernen

    Gehen Sie das erste Jobinterview noch einmal selbstkritisch durch und analysieren Sie:

    • Was lief gut, was nicht?
    • Wo haben Sie gepatzt oder kamen ins Stottern?
    • Welche Punkte schienen den Personalern besonders wichtig zu sein?
    • Gab es (eigene) Fragen, die offen blieben?
    • Kam es zu Missverständnissen, die noch geklärt werden sollten?
    • Was würden Sie gerne noch klären?

    Notieren Sie sich die wichtigsten Punkte und nehmen Sie diese Notizen ruhig mit ins zweite Vorstellungsgespräch. Das beweist Ihre gewissenhafte Vorbereitung und bekräftigt das Interesse. Überdies werden Sie so selbstsicherer und können im Recall auch mal die Gesprächsführung übernehmen.

  • Mit mehr Gesprächspartnern rechnen

    Beim zweiten Vorstellungsgespräch sitzen Ihnen in der Regel noch mehr Gesprächspartner sowie wichtigere Entscheidungsträger gegenüber als beim ersten. Insbesondere wenn es um hochrangige Jobs und Führungspositionen geht. Oft kommen jetzt der direkte Vorgesetzte und ein paar der künftigen Kollegen aus der Abteilung dazu. Auch die wollen sich ein Bild von Ihnen machen und sehen, ob Sie ins Team passen.

    Entsprechend länger dauert das zweite Vorstellungsgespräch auch – wenn es gut für Sie läuft. Rechnen Sie also mit mindestens einer Stunde Zeit dafür.

    Extra-Tipp

    Profis mit Mut erkundigen sich nach der Einladung zum zweiten Vorstellungsgespräch telefonisch und vorab nach dem Ablauf des zweiten Interviews. Das ist völlig legitim und zeigt, wie ernst Sie den Termin nehmen.

  • Auf tiefergehende Fragen einstellen

    Hat man sich im ersten Gespräch noch hauptsächlich für Ihre Qualifikationen, Ausbildungen und Arbeitsweise interessiert, geht es im zweiten Vorstellungsgespräch deutlich mehr in die Tiefe: Ihre Persönlichkeit interessiert vor allem – und Ihr strukturiertes Vorgehen. Seien Sie also bitte nicht überrascht, wenn auch kritische Fragen kommen oder solche, die Ihnen auf den Zahn fühlen:

    • Wie gehen Sie mit schwierigen Situationen und Konflikten um?
    • Wie würden Sie echte und aktuelle Probleme im Unternehmen lösen?
    • Was würden Sie in den ersten drei Monaten machen?

    Das zweite Gespräch ist dafür gemacht, um die Messlatte höher zu hängen. Spulen Sie hierbei also nicht einfach nur ein Programm von der ersten Vorstellung ab, sondern nehmen Sie Bezug auf die Premiere und machen eine gelungene Fortsetzung daraus. Das zeigt, dass Sie aufmerksam zugehört und reflektiert haben.

    Extra-Tipp

    Für den Dresscode und die Kleidung gilt indes: Bleiben Sie Ihrem Stil treu, aber ziehen Sie nicht dasselbe an wie beim ersten Mal.

  • Eigene Gehaltsvorstellungen begründen

    Weil es im zweiten Vorstellungsgespräch ans Eingemachte geht, kommen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Gehaltsvorstellungen auf den Tisch. Bereiten Sie sich also auf eine konkrete Gehaltsverhandlung und andere Vertragsdetails vor.

    Ihr Wunschgehalt sollten Sie möglichst konkret benennen und auch begründen können. Eventuell wird auch nach Ihrem aktuellen Gehalt gefragt. Recherchieren Sie also, was man Fachkräften in Ihrer künftigen Position in dieser Branche, Region und Unternehmensgröße üblicherweise zahlt.

Nehmen Sie das zweite Gespräch daher genauso ernst wie das erste. Es ist kein Selbstläufer. Einsatz und Engagement sollten daher im Recall fast noch höher sein als im Interview davor.

Um sich auf das Zweitgespräch entsprechend vorbereiten zu können, haben wir für Sie eine Checkliste im praktischen PDF-Format erstellt, die Sie sich hier kostenlos herunterladen und ausdrucken können.

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Welche Fehler sollte ich im zweiten Vorstellungsgespräch vermeiden?

Wer zu einem zweiten Vorstellungsgespräch eingeladen wird, läuft mitunter Gefahr, die nötige innere Spannung zu verlieren. War man vor dem ersten Gespräch noch hochkonzentriert und fokussiert, kann es nun sein, dass man den zweiten Termin auf die leichte Schulter nimmt, nach dem Motto: „Ich weiß ja eh, was auf mich zukommt.“

Doch das ist ein Fehler. Sie sollten sich auf das zweite Gespräch mindestens genauso intensiv vorbereiten, wie auf das erste. Eher sogar noch besser. Vermeiden Sie daher folgende Fehler:

  • Fragen

    Auch im zweiten Gespräch sollten Sie nicht vergessen, eigene Fragen zu stellen. Mit einigem Abstand und etwas Reflexion sind mit Sicherheit noch auch von Ihrer Seite Details offen geblieben. Überlegen Sie sich daher genau, welche Fragen Sie noch stellen möchten und gehen Sie auf Einzelheiten aus dem Erstgespräch ein. So könnten Sie zum Beispiel auf einzelne, konkrete Inhalte in der Einarbeitungszeit zu sprechen kommen. Keinesfalls sollten Sie jedoch Grundsatzfragen ansprechen, die bereits im ersten Gespräch geklärt wurden.

  • Widersprüche

    Reflektieren Sie genau den Ablauf des ersten Gespräches bezüglich Ihrer eigenen Aussagen. Überlegen Sie dabei auch, was Sie von sich Preis gegeben haben. Weder sollte ein Widerspruch zwischen Ihrem Eindruck im ersten und und im zweiten Vorstellungsgespräch bestehen, noch sollten Sie alles wiederholen. Bleiben Sie beim zweiten Termin genauso authentisch wie Sie es beim Termin zuvor waren. Und wenn Sie beim ersten Vorstellungsgespräch bereits feste Zusagen gemacht haben: Bleiben Sie dabei!

  • Überheblichkeit

    Eine zweite Einladung bedeutet nicht, dass Sie den Job bereits in der Tasche haben und nur noch das Gehalt zu klären und der Vertrag zu unterschreiben ist. Im Gegenteil: Es kann dabei durchaus zur Sache gehen mit Detail- und Stressfragen. Bleiben Sie souverän, aber nicht arrogant. Erwecken Sie nicht den Eindruck der Siegesgewissheit. Das kann schnell nach hinten losgehen.

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Wie geht es nach dem zweiten Vorstellungsgespräch weiter?

Natürlich bedanken Sie sich auch nach dem zweiten Vorstellungsgespräch bei allen Teilnehmern für die angenehme Atmosphäre und das gute Gespräch. Ebenso geben Sie zum Abschied allen die Hand – dem Ranghöchsten immer zuerst.

Abschied Zweites Vorstellungsgespraech Regeln Infografik

Und Sie können am Ende des zweiten Bewerbungsgesprächs noch ein paar Fragen stellen:

  • Was sind die nächsten Schritte in Ihrem Bewerbungsprozess?
  • Wann darf ich frühestens mit einer Rückmeldung rechnen?
  • Benötigen Sie von mir noch weitere Unterlagen oder Nachweise?
  • Mit wem kann ich in Kontakt bleiben, falls es weitere Rückfragen gibt?

Auch hierbei bekräftigen Sie zum Schluss hin noch einmal Ihr Interesse, für das Unternehmen arbeiten zu wollen. Danach sollten Sie Geduld haben: Mindestens zwei bis drei Wochen. Erst dann dürfen Sie sich wieder melden und nachhaken, wie es um die Ergebnisse des zweiten Vorstellungsgesprächs und Sie steht…

[Bildnachweis: Shutter.B by Shutterstock.com]

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