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Wie kann ich negative Gedanken stoppen?

Ängstlich, erfolglos, hässlich, peinlich, dämlich, übergewichtig… – Das sind nur ein paar Beispiele für Gedanken, die viele Menschen plagen. Es sind negative Gedanken mit enorm zerstörerischer Wirkung. Die negativen Vorstellungen begleiten Betroffene nicht nur tagsüber, sondern lassen sie auch nachts lange wach bleiben, quälen sie, sodass Sie auch morgens aus dem Gedankenkarussell kaum aussteigen können. Sollten Sie aber. Denn Glück und Zufriedenheit werden so unmöglich. Hier erfahren Sie Wege, wie sich die negativen Gedanken stoppen – und dauerhaft besiegen lassen…


Wie kann ich negative Gedanken stoppen?

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Warum hat man negative Gedanken?

Obwohl Gedanken nichts wiegen, brechen manche unter ihrer Last zusammen. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem schrecklich dunklen, tiefen Loch. Was wäre der erste Schritt? Die meisten überlegen sich, wie Sie aus diesem Loch wieder herauskommen. Ob Sie es selbst schaffen oder sich Hilfe holen müssen. Alles richtig.

Und was sollten Sie in dieser Situation auf keinen Fall machen?

Genau: Wer erkannt hat, dass er oder sie tief in einem Loch sitzt, sollte aufhören, noch tiefer zu graben. Klingt selbstverständlich. Doch bei den negativen Gedanken verhalten wir uns genau umgekehrt: Wir graben tiefer – verstärken die Gedanken, suchen nach Bestätigung dafür und geraten so noch tiefer ins Loch. Irre, oder? Entsprechend können die Auslöser für negative Gedanken durchaus unterschiedlich sein. Dennoch sind darunter besonders häufig…

  • Ärger im Job oder beruflicher Druck
  • Missgunst und Neid
  • Finanzielle Sorgen
  • Konflikte mit Kollegen, Freunden oder innerhalb der Familie
  • Minderwertigkeitsgefühle
  • Druck durch Vorgesetzte
  • Anderen (oder sich selbst) nicht verzeihen können
  • Partnerschaftsprobleme
  • Eigene Krankheiten oder kranke Familienmitglieder
  • Präsentationen, Prüfungen und die damit verbundene Angst zu scheitern
  • Perfektionismus

Und in den meisten dieser Fälle graben wir uns danach noch tiefer ein. Fatal!

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Was machen negative Gedanken mit uns?

Diese Grübelattacken können enorm belastend sein und bedrücken. Sie haben Folgen im privaten wie beruflichen Umfeld – physisch wie psychisch. Darunter fallen zum Beispiel:

  • Konzentrationsprobleme und häufige Fehler
  • Schlafstörungen und chronische Müdigkeit
  • Schlechte Laune und damit vergiftetes Klima
  • Magenverstimmung, Schmerzen und krankheitsbedingte Ausfälle

Und das sind nur einige der Symptome, die negative Gedanken bewirken können. Langfristig schlagen sie also nicht nur aufs Gemüt, sondern ebenso auf Körper und Seele. Umso wichtiger ist, die negativen Gedanken frühzeitig zu stoppen und sie erst gar nicht aufkommen zu lassen.

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Was hilft gegen negative Gedanken?

Tatsächlich gibt es eine Reihe an Optionen, was Sie gegen das ständige Grübeln und die negativen Gedanken unternehmen können. Bewährt haben sich zum Beispiel die folgenden Tipps und Tricks:

  1. Auslöser identifizieren

    Solange wir nicht wissen, was uns unglücklich macht oder belastet, können wir nicht daran arbeiten und uns verändern. Wunden, die durch unsere eigenen Gedanken entstanden sind, brauchen besonders lange, um zu heilen. Untersuchen Sie also genau, woher diese schlechten Gedanken und häufigen Selbstzweifel kommen. In welchen Situationen haben Sie solche Gedanken besonders oft? Treten Sie zum Beispiel häufig bei Zurückweisungen (etwa bei einer Absagen zur Bewerbung) oder wenn etwas nicht so klappt, wie Sie sich das gewünscht haben? Seien Sie hier unbedingt ehrlich zu sich selbst, sonst kommen Sie den Ursachen nicht auf die Schliche.

  2. Gedanken hinterfragen

    Prüfen Sie nun die Auslöser und Gedanken genau: Stimmt das überhaupt, was Sie denken? Glauben Sie nur, dass Sie keiner mag – wissen Sie das wirklich? Und ist es wirklich KEINER? Negative Gedanken enthalten meist falsche Annahmen, klassische Generalisierungen und Pauschalurteile – jedoch ohne Substanz. Nur weil Sie sich das selbst oft immer wieder sagen (oder denken), wird es ja nicht wahrer. Wir meinen das bloß – und darin liegt der Fehler. Unser Selbstbild ist hierbei die größte Baustelle. Da sollten Sie ansetzen, um negative Gedanken zu stoppen. Mit unseren Gedanken füttern wir unsere Realität – unsere eigene Realität! Ob andere Sie mögen oder nicht, hat aber nichts mit Ihnen zu tun. Wie Sie darauf reagieren, allerdings schon.

  3. Unabhängigkeit gewinnen

    Glauben Sie nicht alles, was Sie denken. Täglich erleben wir Situationen, die wir bewerten. Unsere Gedanken, als Produkt dieser Bewertungen, erzeugen Gefühle. Und diese Gefühle erzeugen Stimmungen. Vielleicht hat sich der Chef, nachdem Sie einiges geleistet haben, nicht ausdrücklich und öffentlich bei Ihnen bedankt oder Sie gelobt. Nun fühlen Sie sich bestätigt: Keiner mag mich! Das Programm läuft von alleine ab. Das Verhalten des Chefs bewerten Sie als passend, denn solche Verhaltensmuster sind Ihnen bekannt. Sie fühlen sich wieder mal minderwertig und sind frustriert. Ist aber Quatsch. Was Sie frustriert ist nicht das Verhalten des Chefs, sondern Ihre eigene Bewertung dazu. Wer weiß, vielleicht hat der Chef noch keine Zeit dafür gefunden oder sich auf seine (weniger sichtbare) Art und Weise bedankt. Nur war das – Ihrer Meinung nach – nicht den Leistungen gegenüber angemessen. Davon sollten Sie sich aber frei machen. Es gibt nichts Schlimmeres als das, was wir uns selbst suggerieren.

  4. Perspektive wechseln

    Nachdem Sie erkannt haben, dass Ihre Gedanken nicht zu 100 Prozent stimmen und die (wahre) Realität eben eine andere ist, können Sie Ihre Aufmerksamkeit und den Blick in eine andere, positive Richtung lenken. Tatsächlich haben SIE (und nur Sie) die Macht über Ihre eigenen Gedanken. Und nicht die Gedanken über Sie. Indem Sie die Perspektive wechseln und negative durch bewusst positive Gedanken ersetzen, stoppen Sie das Grübelkarussell. Die Mittel dazu:

    • Dankbarkeit. Dankbarkeit ist ein wahres Wundermittel, um negative Gedanken zu stoppen. Probieren Sie es aus: Wir können nicht gleichzeitig negativ denken und dankbar sein.
    • Achtsamkeit. Negative Gedanken beziehen sich meistens auf Erinnerungen aus der Vergangenheit oder auf Ängste und Sorgen über die Zukunft. Der Moment im Hier und Jetzt kennt keine Sorgen, nicht wahr? Fragen Sie sich, ob es wirklich der gegenwärtige Moment ist, der Ihnen Grübeln bereitet. Wenn Sie Ihre schädlichen Gedanken (in Bezug auf die Vergangenheit oder Zukunft) erkannt haben, kommen Sie bewusst zurück ins Hier und Jetzt.
    • Selbstakzeptanz. Vergleichen Sie sich nicht mit anderen. Und wenn, dann bitte nur mit sich selbst. Damit ist Ihre eigene Entwicklung gemeint – vor ein paar Jahren bis heute, vor wenigen Monaten bis jetzt oder auch ab dem Punkt, wenn Sie mit diesem Artikel angefangen haben bis zum Moment, wenn Sie diese Zeile hier lesen. Was wussten Sie damals noch nicht und was wissen Sie jetzt? Und noch wichtiger: Was, von dem was Sie wissen, setzen Sie täglich um? Wenn Sie eine positive Entwicklung feststellen, loben Sie sich dafür! Wenn Sie noch nichts umgesetzt haben, haben Sie das in diesem Moment erkannt und können nun aktiv werden. Auch das ist ein guter Anfang.

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Kann ich schlechte Gedanken stoppen?

Glücklich sein ist eine bewusste Entscheidung. Es ist der essenzielle Schritt, um negative Gedanken zu stoppen. Denn diese stehen unserem Glück im Weg. Disziplin und Durchhaltevermögen sind dabei aber genauso essenziell. Mit Disziplin ist die tägliche Arbeit an den Gedanken gemeint. Sie dauert häufig nicht nur Wochen oder Monate, sondern vielleicht sogar Jahre. Oder sie wird gar zu Ihrer Lebensaufgabe. Der Psychologe, Jens Corssen, hat es einmal so formuliert: „Wo ich bin, will ich sein.“

Egal, ob Ihre negativen Gedanken privater oder beruflicher Natur sind; ob es sich um Ihre Beziehung zu einem Partner oder einer Partnerin handelt; oder die Karriere im jetzigen Unternehmen nicht so läuft, wie Sie diese gerne hätten: Alles, was wir machen, ist unsere Entscheidung. Wenn Sie sich schon entschieden haben, dort zu sein, wo auch immer Sie gerade sind, geben Sie Ihr Bestes.

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Über die Autorin

Larissa Wasserthal ist Buchautorin, Coach und Trainerin. Sie hat sich als Happiness Alchemista in der Branche etabliert. Ihre Leidenschaft sind Persönlichkeits- und Teamentwicklung, Führungskräfte-Coaching und Mentoring. Dazu kommen Unternehmer-Coaching und -Mentoring, positive Führung sowie die Entwicklung von Unternehmensstrategien im Kontext einer digitalen Zukunft. Ihre Themen sind: agile Leadership, Achtsamkeit, Empathie und Menschlichkeit.

[Bildnachweis: Minerva Studio by Shutterstock.com]

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