Wie kann ich auf die Kündigung reagieren?
Zunächst sollten Sie prüfen, ob das Kündigungsschreiben überhaupt rechtlich in Ordnung ist. Es empfiehlt sich, in diesem Zusammenhang juristische Hilfe einzuholen. Vermutlich wird Ihnen eine arbeitsrechtliche Auseinandersetzung Ihren Arbeitsplatz nicht retten, aber möglicherweise ergeben in Bezug auf die Abfindung noch gravierende Spielräume. Beachten Sie, dass eine Kündigungsschutzklage innerhalb von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung eingereicht werden muss.
Welche Pflichten habe ich nach einer Kündigung?
Sobald Sie über eine Kündigung informiert werden, sollten Sie sich sofort bei der Agentur für Arbeit arbeitslos melden. Es ist nicht ratsam, damit bis zu dem Tag zu warten, an dem das Arbeitsverhältnis tatsächlich endet. Durch eine frühzeitige Meldung ermöglichen Sie der Agentur, entsprechend zügig tätig zu werden – sowohl bei der möglichen Vermittlung in eine neue Arbeitsstelle, als auch bei der Bearbeitung und Auszahlung des Arbeitslosengeldes.
Die Meldung der Arbeitslosigkeit selbst geht in der Regel schnell und unproblematisch vonstatten. Es gibt drei Möglichkeiten:
- Persönlich bei der zuständigen Arbeitsagentur vor Ort
- Telefonisch unter der gebührenfreien Nummer 0800/4555500
- Online auf der entsprechenden Homepage
Zeitnah erhalten Sie nun von der Arbeitsagentur einen Beratungstermin. Dieser ist wichtig, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Außerdem können Sie hier Ihre offenen Fragen klären. Es wird vereinbart, wie die Arbeitssuche ablaufen soll und bis wann Sie welche Unterlagen und Anträge einreichen müssen. Vergessen Sie bei diesem Termin keinesfalls Ihren Ausweis und die Sozialversicherungsnummer.
Wie finde ich eine neue Arbeitsstelle?
Wenn Sie eine Kündigung erhalten haben, ist es wichtig, dass Sie nicht verzagen, sondern schnellstmöglich damit beginnen, eine neue Perspektive zu entwickeln. Die Agentur für Arbeit kann sie viel besser unterstützen, wenn Sie eine konkrete Vision mitbringen, in welche Richtung Ihre zukünftige Berufskarriere verlaufen soll:
- Welche Jobs kommen infrage?
- Welche Arbeitgeber haben Sie im Blick?
- Was sind realistische Arbeitsbedingungen?
- Wie mobil sind Sie?
Um diese Fragen zu beantworten, ist wichtig, dass Sie sich über Ihre Kompetenzen, Stärken und Erfahrungen klar werden. Hinterfragen Sie Ihre bisherige berufliche Laufbahn nach Ihren Erfolgen und legen Sie Ihren Fokus nicht auf die negative, aktuelle Situation der Arbeitslosigkeit.
Wenn Sie diesen Schritt erledigt haben, ist es Zeit, Ihre Bewerbungsunterlagen zu erstellen beziehungsweise auf den aktuellen Stand zu bringen. Widmen Sie sich dabei zunächst dem Lebenslauf. Dabei müssen Sie das Rad nicht neu erfinden, es gibt Vorlagen, die Ihnen einen Anhaltspunkt geben können. Die Erstellung eines Master-Lebenslaufs ist in diesem Zusammenhang enpfehlenswert.
Darüber hinaus sollten Sie sich damit auseinander setzen, ein Kompetenzprofil zu erstellen, die sogenannte dritte Seite. Auf dieser können Sie all die Soft Skills näher erläutern und begründen, die im Lebenslauf keinen Platz finden.
Wenn Sie Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen erstellt haben, kann es an die konkrete Arbeitssuche gehen. Hier können viele Wege zum Ziel führen:
- Jobportale
- Tageszeitungen
- Arbeitsagentur
- Netzwerke
- Initiativbewerbungen
- Jobmessen
Sobald Sie einige passende Stellen gefunden haben, erstellen Sie die individuellen Anschreiben. Es ist wichtig, dass Sie diese für jede Bewerbung so überarbeiten, dass Ihre Stärken in Bezug auf die ausgeschriebene Position sofort ersichtlich werden. Ebenso müssen Sie Ihren Lebenslauf darauf hin prüfen und gegebenenfalls anpassen.
Während des gesamten Prozesses sollten Sie stets die Chancen im Blick haben. Ohne Zweifel: Es ist keine schöne Situation, eine Kündigung erhalten zu haben. Doch Sie sollten sich klar machen, dass es Ihnen nicht weiter hilft, sich mit negativen Gedanken zu befassen. Nur wenn Sie aktiv bleiben, haben Sie gute Chancen, sich aus der Lage zu befreien.