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Was bedeutet Alumni?
Alumnus (männlich) bzw. Alumnae (weiblich) ist – Überraschung – lateinisch und bedeutet wörtlich übersetzt „der Genährte“. Sinngemäß: der Zögling. Der Begriff leitet sich von alere (ernähren) ab.
Früher bezeichnete man die Schüler einer Internatsschule als Alumni. Hintergrund: Der historische Begriff für Internat war Alumnat oder Alumneum. Völlig verschwunden ist der Begriff nicht. So gibt es etwa in Leipzig noch heute das Thomasalumnat, die Ausbildungsstätte des Thomanerchores.
Heute bezeichnet man als Alumni wahlweise die …
- Absolventen einer Hochschule
- Absolventen einer anderen höheren Bildungseinrichtung
- ehemaligen Schüler einer Schule (meist eines Gymnasiums)
- ehemalige Stipendiaten einer Stiftung
- ehemalige Mitarbeiter eines Unternehmens
Manche Universitäten betrachten ausschließlich ehemalige Studierende als Alumni. Andere Hochschulen sind inklusiver und fassen unter Alumni all jene zusammen, die jemals in der Institution studiert, geforscht, gelehrt oder gearbeitet haben, also auch ehemalige Mitarbeiter, Gastwissenschaftler oder Austauschstudenten.
Alumni Netzwerke gibt es selbstverständlich auch an Eliteuniversitäten wie Oxford und Cambridge. Nur heißen sie anders. Hier sind die Begriffe Old Boys beziehungsweise Old Girls für Absolventen geläufig. Ehemalige Mitarbeiter sind Old Member.
Auch die Privatwirtschaft hat das Alumni-Konzept aufgegriffen. Immer mehr Unternehmen versuchen, über Alumni-Netzwerke Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern zu halten.
Was ist ein Alumni Netzwerk?
Alumni-Netzwerke sind Zusammenschlüsse von Ehemaligen. Sie fördern den Austausch, halten den Kontakte über viele Jahre aufrecht, bringen Menschen (wieder) zusammen. Und sie sind exklusiv – die einen mehr, die anderen weniger.
Wem Zugang in ein Alumni-Netzwerk gewährt wird, entscheidet jede Organisation selbst. Am bekanntesten sind die Alumni-Netzwerke der Universitäten, in denen sich vornehmlich frühere Studierende zusammenfinden.
Dass die Hochschulen Marketing für ihre Alumni-Programme betreiben, hat auch einen monetären Grund. Sie erhoffen sich von ihnen großzügige Sach- und Geldspenden – vor allem in den USA haben derartige Zuwendungen Tradition. Immerhin handelt es sich bei den Alumni in der Regel um eine sehr finanzstarke Klientel. Oft betreiben Hochschulen auch mehrere Alumni-Programme gleichzeitig – eines für die Betriebswirte, eines für die Juristen, eines für die Elektrotechniker… Meist kostet die Mitgliedschaft einen Jahresbeitrag oder eine verpflichtende Jahresspende.
Für die Hochschulen sind Alumni-Netzwerke Imagevehikel und Einnahmequellen. Dafür stellen sie den Mitgliedern aber auch einen großen Korb mit fruchtigen Benefits hin. Die Mitglieder von Alumni-Netzwerken können zum Beispiel teilnehmen an:
- Alumni-Tage
- Alumni-Treffen
- Regionale Treffen
- Jubiläumsfeiern
- Sommerfeste
- Campusführungen
- Vorträge
- Seminare
- Webinare
- Wettbewerbe
- Projekte
- Mentoring-Programme
Die Technische Universität Berlin führte 2020 erstmals einen Alumni Kinder-Campus durch. Alumni der TU waren eingeladen, gemeinsam mit ihrem Kind, Enkelkind, Patenkind oder dem Kind eines Freundes einen gemeinsamen Nachmittag auf dem Campus zu verbringen – unterhaltsame Workshops für Kinder inklusive.
Auch Unternehmen bauen vermehrt Alumni Netzwerke auf, um ihr Reservoir an fähigen Kandidaten zu vergrößern beziehungsweise zu erhalten. Das alte Leitmotiv „Aus den Augen, aus dem Sinn“ greift in Zeiten größer werdender Fachkräfteengpässe jedenfalls nicht mehr.
Welche Unternehmen haben Alumni-Programme?
Viele Unternehmen versuchen, den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern, Werkstudenten und Praktikanten über Alumni-Programme zu halten. Hier sind 8 Unternehmen, die ein Alumni-Programm betreiben. Vor allem unter Unternehmensberatungen sind sie beliebt…
- PWC
- Accenture
- KPMG
- Deloitte
- McKinsey
- BMW
- Microsoft
- Lufthansa
Wie helfen mir Alumni Netzwerke?
Alumni-Netzwerke verbinden zwei große Vorteile.
Sie bestehen erstens aus Mitgliedern, die beruflich sehr erfolgreich sind. Davon kann man bei Alumni einer Universität jedenfalls ausgehen. Zweitens gibt es eine tiefere Verbindung unter den Mitgliedern. Sie alle haben etwas gemeinsam – den gleichen Studienort, Erinnerungen an ihre Uni-Stadt, an ihre Jugend. Gemeinsames verbindet.
Diese professionell-private Melange ist – wenn man es nüchtern betrachtet – ein Türöffner. Sehr wahrscheinlich trifft man auf Menschen aus den gleichen Fachbereichen und Branchen, mit denselben Hintergründen und Interessen, die einem einen attraktiven Job oder spannende Aufträge vermitteln können.
Zumal Alumni heute nicht nur physisch über alljährliche Treffen Kontakt halten, sondern auch übers Netz. Viele Unis verschicken regelmäßig Alumni-Newsletter. Als Mitglied eines Alumni-Netzwerks haben Sie jederzeit die Möglichkeit, mit zwei, drei Mausklicks Kontakt zu anderen aufzunehmen. Und die Chance, dass Ihre Anfrage auf Resonanz stößt, ist groß. Ihr Ruf als Alumni der Universität XY eilt Ihnen schließlich voraus.
Alumni-Netzwerke verschaffen den einzelnen Mitgliedern also einen Reputationsgewinn. Die Hochschule erhofft sich natürlich ebenfalls einen Imagezuwachs (und finanzielle Zuwendungen). Je erfolgreicher und populärer ihre Ex-Studierenden, desto mehr strahlt der Erfolg auf sie ab.
Daneben gibt es für die Alumni ganz greifbare Vorteile, in Form von Seminaren oder Workshops etwa, in denen ältere Alumni jüngeren Hilfestellung geben. Manche Alumni-Programme bieten ihren Mitgliedern freien Zugang zur Hochschulbibliothek, Unterstützung bei einer Unternehmensgründung sowie andere Vorteilsangebote und Vergünstigungen an, zum Beispiel die Teilnahme am Hochschulsport.
Ein Alumni-Netzwerk ist aber kein All-you-can-eat-Buffet, an dem man sich ungezügelt bedient. Er ist vielmehr ein Geben und Nehmen. Wenn Sie niemandem helfen, sondern nur auf Ihren eigenen Vorteil bedacht sind, dann werden Ihnen die alten Weggefährten irgendwann auch nicht mehr unter die Arme greifen…
Die Vorteile eines Alumni Netzwerks auf einen Blick. Sie sind gut für…
- Reputation
- Networking
- Informationsgewinn
- Empfehlungen
- Weiterbildung
- Spaß
Welche Alumni Netzwerke gibt es?
Alumni-Netzwerke gibt es an und von Hochschulen, Schulen, Unternehmen, Stiftungen, Fraunhofer-Instituten, sogar Sinfonieorchestern. Manche Netze sind fach- oder länderspezifisch.
Hier sind einige (willkürlich ausgewählte) Beispiele von Alumni-Netzwerken. Sie verdeutlichen, dass es auch in der Nische viele Alumni-Programme gibt:
- Absolventum für Absolventen der Universität Mannheim
- Alumni-Programm der Alexander-von-Humboldt-Stiftung
- Alumni-Network der Robert-Bosch-Stiftung
- KIT Alumniclub Argentina
- Heidelberg Alumni USA
- Ehemalige StipendiatInnen der Heinrich-Böll-Stiftung
- DAAD IndiAlumni Netzwerk
- Alumninetzwerk Deutschland Korea (ADeKo)
- Alumni-Verein Hamburger Soziologinnen und Soziologen
- Alumni Angel Programm der Leuphana Universität Lüneburg
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