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Wie schreibe ich ein Motivationsschreiben?

Ein Motivationsschreiben kann maßgeblich dazu beitragen, dass Sie den Studienplatz, das Stipendium oder den Job bekommen. Es ähnelt dem Anschreiben in der Bewerbung – die Formulierungen sind aber persönlicher und tiefgründiger. Die besten Tipps, wie Sie das perfekte Motivationsschreiben aufbauen und formulieren…


Wie schreibe ich ein Motivationsschreiben?

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Was ist ein Motivationsschreiben?

Ein Motivationsschreiben ergänzt und flankiert das Anschreiben in der Bewerbung. Man kennt es auch unter dem Namen Dritte Seite, Kurzprofil oder Qualifikationsprofil. Es ist freiwillig und wird von den meisten Arbeitgebern nicht erwartet. Bewerber können sich damit allerdings positiv von ihren Konkurrenten abheben, einen guten ersten Eindruck hinterlassen und Ihre Chancen steigern, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Im Motivationsschreiben haben Bewerber zusätzlichen Platz, um auf Ihre Motivation für die angestrebte Stelle, den Studienplatz oder das Stipendium einzugehen. Sie können persönlicher und vertiefender bisherige Erfahrungen, fachliche Qualifikation und Ihr Interesse an der Position zum Ausdruck bringen. Auch dient es dazu, berufliche Ziele zu formulieren. Das Motivationsschreiben könnte man daher als eine Werbeanzeige für den Bewerber verstehen.

Welche Vorteile hat ein Motivationsschreiben?

Der Empfänger bekommt durch Ihr Motivationsschreiben ein umfassendes und zugleich strukturiertes Bild von Ihnen und Ihrer Eignung für die jeweilige Stelle. Natürlich bedeutet eine Dritte Seite in erster Linie zusätzliche Fleißarbeit. Aber sie kann sich lohnen. Nicht zuletzt, weil Sie…

  • Ihr Interesse und Ihre Motivation verstärken.
  • den Unternehmensbezug bekräftigen.
  • zusätzliche Gründe für Ihre Einstellung liefern.
  • zeigen, dass Sie sich intensiv mit der Stelle beschäftigt haben.
  • Ihre Projekte und Erfolge verdeutlichen.
  • beschreiben, welchen Mehrwert Sie schaffen können.
  • bereit sind, in Ihre Bewerbung zu investieren.
  • mehr leisten als andere Bewerber.

Wo füge ich es in den Bewerbungsunterlagen ein?

Das Motivationsschreiben ist ein freiwilliger Zusatz. Es muss nicht zwingender Bestandteil Ihrer Bewerbungsunterlagen sein. Wenn Sie sich im Rahmen einer Bewerbung für eine Dritte Seite entscheiden, dann sortieren Sie sie hinter dem tabellarischen Lebenslauf ein.

Die Reihenfolge in den vollständigen Bewerbungsunterlagen sieht demnach so aus:

Motivationsschreiben-Bewerbungsmappe-Aufbau-Vorlage-Muster
vgwort

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Wie schreibe ich ein Motivationsschreiben?

Bringen Sie Ihre Argumente kurz und prägnant auf den Punkt. Keine Floskeln, keine Phrasen. Am besten schreiben Sie nur kurze Hauptsätze ohne viele Adjektive – in Ich-Form. Gestalten und schreiben Sie Ihre Bewerbungsunterlagen wie aus einem Guss. Wechseln Sie bei Bewerbungsanschreiben, tabellarischem Lebenslauf und Motivationsschreiben nicht zwischen mehreren Schriftarten. Auch die Schriftgröße sollte identisch sein. Zum Schluss nutzen Sie bitte noch die Rechtschreibprüfung oder lassen jemanden Korrektur lesen. Rechtschreibfehler und Grammatikfehler können die überzeugendsten Inhalte zunichte machen.

Was steht drin?

Beim Motivationsschreiben handelt es sich um eine frei gestaltete Seite in der Bewerbung, die dem Empfänger kurz und übersichtlich die Motivation, Qualifikationen, Kompetenzen und Erfahrungen des Absenders näherbringen soll. Entscheidend ist, dass das Motivationsschreiben dem Leser wirklich einen Mehrwert bringt. Redundanzen und Wiederholungen sind daher unbedingt zu vermeiden. Mehr als eine Seite sollte es nicht umfassen.

Diese Inhalte eignen sich für das Motivationsschreiben:

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Wie sieht ein Motivationsschreiben aus?

Grundsätzlich existieren keine streng formalen Vorgaben für das Motivationsschreiben. Das lässt Ihnen eine gewissen Spielraum bei Aufbau, Gestaltung und Inhalt des Motivationsschreibens. Dennoch haben sich in der Vergangenheit zwei Varianten bewährt und erfolgreich durchgesetzt:

  1. Fließtext

    Motivationsschreiben-Mustervorlage-FliesstextDie Variante in Fließtextform ist persönlicher, weil Sie die Sätze ausschreiben und schön formulieren können. Dafür ist das Motivationsschreiben dann aber häufig auch unübersichtlicher. Sie sollten bei dieser Variante also unbedingt darauf achten, den Fließtext in (möglichst kurze) Absätze zu gliedern. Sie können einen Fließtext außerdem mit Zwischenüberschriften zusätzlich strukturieren. Dadurch werden Texte übersichtlicher und lassen sich leichter mit dem Auge erfassen. Fettungen von wichtigen Begriffen helfen in diesem Zusammenhang ebenfalls weiter.

    Ein Motivationsschreiben Muster haben wir für Sie hier zum Download als praktisches Word-Dokument und als PDF-Datei bereit gestellt.

  2. Aufzählungen

    Motivationsschreiben-Mustervorlage-Aufzaehlung-ListeBei dieser Form des Motivationsschreibens arbeiten Sie vor allem mit Bulletpoints und Stichpunkten. Diese stellen Sie idealerweise gefettete Schlüsselbegriffe (sogenannte „Keywords“) voran. So kann sich der Personaler sofort einen Überblick über den Inhalt verschaffen und erkennt zugleich Konzept und Aufbau des Motivationsschreibens. An der Struktur kann er oder sie sich gut orientieren. Wichtig hierbei ist, dass Sie für die Keywords keine Floskeln und abgedroschene Vokabeln verwenden.

    Ein Motivationsschreiben Muster finden Sie hier als Vorlage für Sie als Word-Dokument und als PDF-Datei zum kostenlosen Download.

Natürlich sind auch Mischformen aus Fließtext und Aufzählungen möglich. Zum Beispiel können Sie mit Fließtext beginnen und dann ein paar Absätze mit Aufzählungen einfügen. Zum Schluss enden Sie mit zwei Absätzen Fließtext. Bitte beachten Sie auch: Die Muster dienen in erster Linie als Vorlage und Formulierungshilfe. Ihr eigenes Motivationsschreiben sollten Sie jedes Mal aufs Neue individuell anpassen.

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Wie ist ein Motivationsschreiben aufgebaut?

Generell sollte Ihr Motivationsschreiben aus diesen typischen Elementen bestehen:

  1. Überschrift

    Sie können Ihre Dritte Seite einfach als „Motivationsschreiben“ betiteln. Der Empfänger weiß so sofort, worum es sich handelt. Wer es etwas origineller mag, kann auch andere Formulierungen für die Überschrift wählen. Zum Beispiel:

    • Über mich
    • Das ist mir wichtig
    • Meine Motivation
    • Was mich auszeichnet
    • Was ich mitbringe
    • Meine Talente und Erfahrungen
    • Das qualifiziert mich für die Stelle
    • Warum ich?
    • Darum bin ich der/die Richtige
  2. Einleitung

    Der erste Eindruck entscheidet auch beim Motivationsschreiben. Versuchen Sie, einen möglichst originellen, frischen und knackigen ersten Satz zu formulieren. Bitte nicht so etwas schreiben wie: „Ich interessiere mich sehr für…“, „Mit großer Freude…“ oder „Als ich Ihre Anzeige las…“ Besser ist, direkt zum Punkt zu kommen – ohne lange Umschweife:

    Zu meinen Werten und Stärken zählen _________ und _________. Dies konnte ich bisher als _________ erfolgreich unter Beweis stellen. So erklärt sich auch meine Motivation für Ihr Unternehmen: …

    Ich möchte _________ studieren, weil dieses Fach ebenso abwechslungsreich wie herausfordernd ist…

  3. Hauptteil

    Im Hauptteil geht es darum, nicht einfach nur die Punkte aus dem Anschreiben zu wiederholen. Hier sollten Sie andere Akzente setzen. Ihre Motivation, Stärken, Qualifikationen, Erfahrungen und Eignung sollten Sie an dieser Stelle noch deutlicher herausarbeiten. Das tun Sie vor allem episodisch, narrativ, beschreibend, belegt durch konkrete Beispiele. Erzählen Sie, was Sie daraus gelernt haben oder wie ein Projekt Ihre Persönlichkeit hat reifen lassen. Bei den Formulierungen können Sie sich an den folgenden Fragen orientieren:

    • Warum wollen Sie den Job oder das Stipendium?
    • Warum sind Sie genau der richtige Kandidat dafür?
    • Was unterscheidet Sie von anderen Bewerbern?
    • Warum begeistern Sie sich für die Stelle oder Herausforderung?
    • Warum sollten Sie gefördert werden?
  4. Schluss

    Vermeiden Sie zum Schluss einen langweiligen Ausstieg oder Schlusssatz. Hier braucht es nochmal einen kleinen Höhepunkt. Der Konjunktiv ist im Übrigen tabu: „Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören.“ Den Satz sollten Sie aus Ihrem Repertoire streichen. „Würde, könnte, wäre…“ – all das schwächt Ihre Aussagen und lässt Sie wie ein Bittsteller aussehen. Sie sollten aber überzeugt davon sein, der oder die Richtige zu sein. Schreiben Sie daher durchaus selbstbewusst:

    Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch!

    Gerne erzähle ich Ihnen noch mehr über mich in einem persönlichen Gespräch.

Wie lang sollte das Motivationsschreiben sein?

Ihr Motivationsschreiben sollte die Länge von einer DIN A4-Seite nicht überschreiten. Klasse statt Masse! Bitte vergessen Sie im Motivationsschreiben auch nicht, den Briefkopf aus Anschreiben und Lebenslauf einzufügen – also Namen, Adresse, Telefonnummer, E-Mail sowie rechtsbündig das Datum.

Was sind typische Fehler von Motivationsschreiben?

Viele Bewerber begehen beim Verfassen des Motivationsschreibens grundlegende Fehler und sorgen so dafür, dass es vom Personaler nicht beachtet oder nicht berücksichtigt wird. Sie machen sich dann die ganze Mühe umsonst. Um ein eindrucksvolles Motivationsschreiben zu gestalten, vermeiden Sie folgende Fehler:

  • Das Schreiben ist zu lang – nie mehr als eine DIN-A4-Seite.
  • Das Schreiben listet irrelevante Fähigkeiten für die Stelle auf – achten Sie besser auf einen prägnanten Bezug zum Job.
  • Das Schreiben klingt wie eine Ansammlung von Rechtfertigungen – betonen Sie lieber den Mehrwert, den Sie für Ihren potenziellen Arbeitgeber schaffen können.
  • Das Schreiben enthält nur Wiederholungen – bieten Sie auch neue Erkenntnisse.
  • Das Schreiben stellt nur Thesen auf („Ich bin organisiert“) – statt diese durch Beispiele zu belegen.

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[Bildnachweis: Branislav Nenin by Shutterstock.com]

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