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Sollte ich ein anderes Jobangebot erwähnen?

Es ist – zugegeben – ein Luxusproblem: Sie gehen in ein Vorstellungsgespräch, haben von einem anderen Arbeitgeber aber bereits eine Zusage in der Tasche. Der erwartet aber dummerweise eine Entscheidung in den nächsten fünf Tagen. Sollten Sie das andere Jobangebot im Vorstellungsgespräch erwähnen? Die Antwort ist knifflig – und hängt ein bisschen von Ihren Präferenzen ab. Daher müssen Sie erst einen Schritt zurück gehen…


Sollte ich ein anderes Jobangebot erwähnen?

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Kann ich ein anderes Jobangebot im Vorstellungsgespräch erwähnen

Keine Frage: Sie stehen in der Lage unter Zeitdruck. Die Frage ist aber doch: Warum überhaupt?

Ganz offenbar gehört das jetzige Vorstellungsgespräch zu Ihrem Wunscharbeitgeber und Traumjob. Sonst hätten Sie längst abgesagt, das andere Jobangebot angenommen und säßen jetzt nicht in der Zwickmühle.

Der andere Job ist also – trotz Zusage – eher eine Notlösung. Das sollten Sie sich bewusst machen. Ansonsten nennt sich das eigentliche Dilemma, vor dem Sie gerade stehen, in der Fachsprache FOMOFear Of Missing Out – die Angst, etwas zu verpassen.

Betroffene Menschen tun sich schwer mit Entscheidungen, weil jede Entscheidung FÜR etwas immer auch eine Entscheidung GEGEN die vielen Alternativen ist. Und das macht ihnen Angst: Es könnte ja auch eine falsche Entscheidung sein. Woanders könnte das Gras noch grüner und Weiden saftiger sein…

Lassen Sie sich davon aber bitte nicht in die Irre leiten:

  • Wägen Sie zunächst genau ab: Was spricht gegen das schon vorhandene Jobangebot? Könnten Sie darin nicht genauso glücklich werden, Karriere machen?
  • Falls Sie finden, dass der Job eigentlich doch nicht zu Ihnen passt, sollten Sie sich erst gar nicht unter Zeitdruck oder Zugzwang setzen. Sagen Sie lieber gleich ab.

Ja, dann müssen Sie sich im Zweifel weiter bewerben. Aber letztlich geht es um Ihre berufliche Zukunft und Entwicklung. Eine Notlösung bringt Sie aber nie weiter.

Anders sieht es aus, wenn Sie für sich erkennen, dass das vorliegende Jobangebot ein sehr gutes ist. In diesem Fall können Sie sich zum Ziel setzen, den Arbeitsvertrag in besagten fünf Tagen spätestens zu unterschreiben.

Das wiederum nimmt aber den Druck aus dem jetzigen Vorstellungsgespräch heraus. Es bietet Ihnen eine weitere Option. Vielleicht auch eine bessere. Aber wenn daraus nichts wird, haben Sie auch nichts verloren: Sie treten dann eben den anderen Job an.

In dem Fall können Sie auch ruhig erwähnen, dass Sie bereits ein attraktives Jobangebot vorliegen haben. Natürlich machen Sie das nicht mit triumphalem Unterton und auch nicht, um die Personaler zu erpressen. Dann wäre eine Absage gewiss – und Sie können sich das Jobinterview genauso gut sparen.

Sie dürfen aber das Jobangebot am Ende des Vorstellungsgesprächs erwähnen und dabei gleichzeitig bekräftigen, dass Sie lieber für dieses Unternehmen arbeiten würden. Leider stehen Sie aber nun unter Zeitdruck und bitten daher um eine baldige Rückmeldung.

Sie können auch höflicher fragen, ob das überhaupt möglich ist, bis, sagen wir, Donnerstag eine Antwort zu erhalten. Falls nicht, wissen Sie im Grunde auch schon, was zu tun ist…

[Bildnachweis: Africa Studio by Shutterstock.com]

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