Wie kann ich mich diskret bewerben?
Grundsätzlich kann man nicht dafür gefeuert werden, dass man sich woanders bewirbt oder den Arbeitsmarkt checkt und sich nach Angeboten umsieht. Aber es sieht eben immer latent illoyal aus. Und der Flirt mit der Konkurrenz wird nie gern gesehen.
Um hier also vertraulich und diskret zu bleiben, sollten Sie Ihren Bewerbungsunterlagen eine sogenannte Sperrklausel beifügen. Erst recht, wenn die Bewerbung über einen Headhunter oder Personalvermittler geht, sollten Sie mitteilen, welche Firmen nicht kontaktiert werden dürfen.
Ansonsten ist der richtige Ort dafür in der schriftlichen Bewerbung das Anschreiben. Hier können Sie schon im Betreff des Anschreibens folgende Formulierung wählen:
Bitte vertraulich behandeln – Meine Bewerbung als…
Im Schlusssatz oder „PS“ des Anschreibens kann man die Situation auch nochmal ausführlicher beschreiben. Zum Beispiel so:
Da ich mich zurzeit in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinde, bitte ich Sie, diese Bewerbung vertraulich zu behandeln. Bitte rufen Sie mich auch nur abends ab 20 Uhr unter der oben angegebenen Nummer zurück.
Alles zulässig. Dafür sollte der neue Arbeitgeber auch Verständnis haben und diskret bleiben.
Auf keinen Fall sollten Sie indes in Ihr Xing- oder Linkedin-Profil schreiben, dass Sie nach „neuen Herausfoderungen“ suchen. Zu auffällig! Den Braten riecht jeder Arbeitgeber sofort. Oder es verpetzen einen missgünstige Kollegen. Und das anschließende Rechtfertigungs-Gespräch mit dem Chef möchte niemand führen.
Auch sollten Sie in den Online-Profilen vorsichtig damit sein, Ihre Angaben zu aktualisieren oder das Profilbild auszutauschen. Beides ist verräterisch und gilt unter Profis als veritables Indiz für einen Wechselwunsch. Motto: Die Braut macht sich schon mal schön für den Freier… Zumal diese Aktualisierung von den Netzwerken automatisch dem Freundeskreis gemeldet werden: XY hat sein Profil aktualisiert. Da weiß jeder gleich Bescheid.
Nutzen Sie für die diskrete Bewerbung nur private Kontaktdaten
Geben Sie für die diskrete Bewerbung ausschließlich private Kontaktinformationen an. Also private Telefonnummer (Festnetz!) und private E-Mail-Adresse. Bei einer Mobilnummer ist die Gefahr groß, dass man Sie tagsüber im Büro beim aktuellen Arbeitgeber anruft – und wer dann auffällig nervös wird und leise spricht, verrät sich.
Definieren Sie lieber klare Kontakt- und Uhrzeiten, wann man Sie anrufen darf (und soll). Also etwa vormittags bis 9 Uhr oder abends nach 18 Uhr.