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Wie funktioniert Gleitzeit?

Gleitzeit ist schwer in Mode. Unternehmen wollen mit Gleitzeitregelungen ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, Beruf und Familie zu verknüpfen. Arbeitnehmer versprechen sich zudem eine bessere Work-Life-Balance, können den Arbeitstag durch Gleitzeit besser auf ihre individuellen Bedürfnisse ausrichten. Zweifellos hat Gleitzeit viele Vorteile. Ihre Nachteile sollte man deswegen aber nicht unter den Tisch kehren…


Wie funktioniert Gleitzeit?

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Was bedeutet Gleitzeit?

Gleitzeit ist ein flexibles Arbeitszeitmodell. Viele Unternehmen haben es eingeführt; auch in öffentlichen Verwaltungen kommt Gleitzeit zum Einsatz.

Wenn Ihr Betrieb über eine Gleitzeitregelung verfügt, können Sie als Beschäftigter den Anfang und das Ende Ihrer Arbeitszeit (mehr oder weniger) frei bestimmen. Sie können beispielsweise morgens eine Stunde später kommen und dafür nachmittags eine Stunde länger bleiben. Immer vorausgesetzt, Sie halten die festgelegte Kernarbeitszeit und die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit ein.

Häufig praktiziert wird die tägliche Gleitzeit. Dabei müssen die Mitarbeiter morgens innerhalb einer festgelegten Gleitspanne am Arbeitsplatz erscheinen – etwa zwischen 7 und 10 Uhr – und können innerhalb einer anderen Gleitspanne – zum Beispiel zwischen 15 und 18 Uhr – Feierabend machen.

Nur zur vereinbarten Kernarbeitszeit MÜSSEN sie anwesend sein. Die Kernarbeitszeit ist eine feste und damit unflexible Arbeitszeit. Oft wird der Zeitraum zwischen 9 und 15 Uhr oder zwischen 10 und 16 Uhr als Kernarbeitszeit gewählt.

Üblicherweise sieht eine Gleitzeitregelung feste Wochenarbeitszeiten vor. Mitarbeiter können ihre Arbeitszeiten an den einzelnen Tagen flexibel gestalten, müssen am Ende der Woche aber auf die vorgeschriebene Wochenarbeitszeit kommen. In manchen Unternehmen ist es zudem möglich, Gleittage zu nehmen. Als Ausgleich für zuvor geleistete Mehrstunden bleibt der Mitarbeiter an einem Arbeitstag komplett zu Hause.

Zu diesem Zweck führen viele Unternehmen neben einer Gleitzeitregelung auch ein Arbeitszeitkonto ein. Mitarbeiter zahlen manchmal Zeit auf ihr Arbeitszeitkonto ein, manchmal heben sie Zeit ab. Abweichungen von der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit bezeichnet auch als Gleitzeitsaldo. Durch Arbeitszeitkonten können Überstunden angespart und bei Bedarf abgefeiert werden.

Erfasst werden die Arbeitszeiten heute meist durch elektronische Geräte. So ist es möglich, Gleitzeitregelungen ohne ausufernden Mehraufwand zu organisieren.
vgwort

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Wie wird Gleitzeit geregelt?

Gleitzeitregelungen werden durch eine Betriebs- oder Dienstvereinbarung fixiert. Die Vereinbarung wird zwischen der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat beziehungsweise im öffentlichen Dienst zwischen dem zuständigen Dienststellenleiter und dem Personalrat geschlossen.

Dabei sollte man die Details im Auge behalten. Dies sind die wichtigsten Punkte, die die Vereinbarung über die Gleitzeit regeln sollte:

  • Welche Zeitspannen bilden den Gleitzeitrahmen?
  • Was ist die vereinbarte Kernarbeitszeit?
  • Welche täglichen oder wöchentlichen Höchstarbeitszeiten müssen die Mitarbeiter einhalten?
  • Unter welchen Umständen darf die Gleitzeit begrenzt werden?
  • Wie ist der Umgang mit Überstunden?
  • Wann müssen Überstunden abgebummelt werden bzw. wann verfallen sie?
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Welche Vorteile hat Gleitzeit?

Das sind die größten Vorteile von Gleitzeit:

  • Familie

    Gleitzeit macht es leichter, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Kinder können morgens ohne Zeitdruck in die Kita oder in den Kindergarten gebracht werden. An einem Tag kann Mama oder Papa früher nach Hause kommen, an einem anderen dafür länger arbeiten – je nach Bedarf und Situation.

  • Termine

    Gleitzeit ermöglicht es, Termine wahrzunehmen, die man sonst nur unter größter Mühe in den Terminkalender gezwängt hat. Klassisches Beispiel: Arztbesuche. Ein Vorsorgetermin beim Zahnarzt oder Gynäkologen um 9 Uhr oder 15 Uhr wäre ohne Gleitzeit oft unmöglich. Bei akuten Beschwerden kann man sich zudem ganz normal krankschreiben oder sogar bezahlt freistellen lassen.

  • Persönlichkeit

    Es gibt die Lerchen und die Eulen. Die Frühaufsteher und die Langschläfer. Speziell für Nachteulen ist Gleitzeit ein attraktives Modell. Sie können abends sogar feiern gehen und am nächsten Tag ausschlafen – und sich dann erst auf den Weg zur Arbeit machen. Lerchen wiederum haben die Möglichkeit, ihren Arbeitstag nach vorne zu verschieben – und hinterher einen längeren Feierabend zu genießen.

  • Stressabbau

    Zeitdruck führt zu Stress. Wer in der Bahn oder im Stau sitzt und sich darum sorgt, pünktlich anzukommen, schüttet schon frühmorgens unzählige Stresshormone aus. Mit Gleitzeit verläuft der Anfahrtsweg entspannter. Ob man 30 Minuten früher oder später kommt, ist nicht mehr entscheidend.

  • Selbstorganisation

    Mitarbeiter in Gleitzeit müssen Entscheidungen treffen. Ihnen wird kein starrer Rahmen vorgegeben, sondern ein beweglicher. Dies kann sich positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken. Selbst Verantwortung übernehmen, sein Leben organisieren – ein schöner Nebeneffekt von Gleitzeit.

  • Produktivität

    Ein wichtiger Aspekt aus Unternehmenssicht: Die personellen Ressourcen werden mit Gleitzeit besser genutzt. Bei Ebbe gehen die Mitarbeiter früher nach Hause. Herrscht dagegen Hochbetrieb, bleiben sie länger. So wird Leerlauf vermieden, die Produktivität erhöht.

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Welche Nachteile hat Gleitzeit?

Das sind die größten Nachteile von Gleitzeit:

  • Kooperation

    Ein Problem, dass es auch durch das immer beliebtere Home Office gibt: Die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern, Teams und Abteilungen wird erschwert. Wenn die Mitarbeiter nie zur gleichen Zeit im Büro sind, erschwert dies Austausch und Kommunikation untereinander. Denn trotz aller Vorzüge von Slack und Co. gilt: Der direkte Kontakt ist durch nichts zu ersetzen.

  • Missverständnisse

    Mitarbeiter müssen ständig darauf achten, ihre Wochen- oder Monatsarbeitszeit penibel einzuhalten – Mehraufwand! Auch kann es zu Missverständnissen kommen. Ein wichtiger Kundentermin am Vormittag, an dem der Kundenbetreuer gar nicht da ist und sich hinterher mit Verweis auf die Gleitzeitregel herausredet. Oder ein wichtiges Team-Meeting, das man kurzfristig für 17 Uhr anberaumen musste – zu einem Zeitpunkt, an dem viele schon ausgeflogen sind.

  • Zusammenhalt

    Echter Teamspirit entsteht nicht, wenn sich die Mitglieder kaum zu Gesicht bekommen. Gemeinsame Erlebnisse verbinden. In der Kaffeeküche übers Wochenende plaudern, zusammen lachen, lästern, lamentieren. Und auch das gemeinsame Bierchen nach Feierabend wird durch Gleitzeit unwahrscheinlicher, wenn der eine immer früh aufbricht und der andere stets länger bleibt. Es ist keine Übertreibung, wenn man sagt: Gleitzeit kann den Aufbau von Freundschaften am Arbeitsplatz maßgeblich verhindern.

[Bildnachweis: puhhha by Shutterstock.com]


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